Regelmäßig werden Berlin und seine Einwohner vermessen. Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg hat seine aktuellen Erkenntnisse bekannt gegeben.
Berlin wächst seit Jahren wieder: 3.562.166 Einwohner zählten die Statistiker am Jahresende 2014. Die am stärksten vertretene Altersgruppe sind die 15- bis 45-Jährigen (40,4 Prozent). Die Jungen unter 15 Jahren stellen 12,8 Prozent, die Alten über 65 Jahren 19,2 Prozent.
Das Klischee der „Mütter vom Kollwitzplatz“ hat seine statistische Entsprechung: Pankow meldet die größte Kinderschar im Alter bis 6 Jahren (25.779) und auch die größte Gruppe der 7- bis 14-Jährigen (29.329). Auf Pankow folgt Mitte (21.257 unter 6 Jahren). Platz drei für die Mütter vom Hermannplatz: 18.935 Kinder im Vorschulalter meldet der Bezirk Neukölln.
Auch die „Wilmersdorfer Witwen“ haben möglicherweise ihre statistische Grundlage: Der Ortsteil Wilmersdorf hat sowohl einen hohen Prozentsatz von Rentnern (über 23 Prozent) als auch einen auffallend überdurchschnittlichen Frauenanteil. Zusätzlich vermeldet Charlottenburg-Wilmersdorf die zweithöchste Zahl an über 100-jährigen Frauen (188) nach Steglitz-Zehlendorf (211). Männer haben bekanntlich bei der Lebenserwartung die schlechteren Karten: In ganz Berlin erreichen nur 173 ein dreistelliges Alter (Frauen: 1080).
In Berlin gab es im Vergleich zum Vorjahr 44.700 Menschen mehr, 34.600 von ihnen haben einen ausländischen Pass. Die größten absoluten Zuwächse sind bei den Zuzüglern aus Bulgarien, Italien und Rumänien zu verzeichnen. Aus dem kriegsgeplagten Syrien kamen 2700 Menschen. Bei den Zuzüglern am beliebtesten waren die Bezirke Mitte und Pankow. Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (444.257) oder mit ausländischem Pass (573.342) beträgt in Berlin nunmehr 28,6 Prozent.
Die Einkommensstruktur bildet sich auch an den Wohnlagen Berlins ab: In „guter Wohnlage“ nach den Kriterien des Berliner Mietspiegels leben 16,1 Prozent der Berliner. Der Rest teilt sich gleichmäßig auf die „mittlere“ (42 Prozent) beziehungsweise „einfache Wohnlage“ (41,9 Prozent) auf.
Udo Hildenstab
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25.03.2015