An dem internationalen Workshop „Urban Living“, den die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt initiierte, nahmen rund 200 internationale Architekturbüros teil. 31 ausgewählte Büros reichten Entwurfsvorschläge für acht Grundstücke in der Stadt ein.
Gefragt waren zukunftsorientierte Wohnbauten, die städtebauliche Strukturen stärken, durch Nachverdichtung neue Chancen eröffnen, Monostrukturen aufbrechen und Freiräume aufwerten. Die Projekte, die in diesem Buch und in einer Ausstellung vorgestellt werden, zeigen, dass bezahlbarer Wohnraum und hohe bauliche Qualität durchaus vereinbar sind. Zum Beispiel die Siedlung am Mühlenberg in Schöneberg: Hier soll auf 7800 Quadratmetern Fläche durch Aufstockung, Anbau und Neubau nachverdichtet und mit gemeinschaftlich genutzten Flächen und gemeinsamer sozialer Infrastruktur aufgewertet werden. Das Wohnungsunternehmen „Stadt und Land“ will in der Briesestraße im Neuköllner Rollbergkiez neue Wohnungen in einem Parkhaus und einen Quartiersplatz schaffen. In der Langhansstraße in Weißensee plant die „Gesobau“ auf einem Eckgrundstück die Schließung eines Blockrandes. Diese und zahlreiche weitere Beispiele zeigen, dass Wohnungsneubau in der Stadt durchaus eine sinnvolle Ergänzung und Bereicherung vorhandener Strukturen sein kann. Ein Buch und eine Ausstellung nicht nur für Architekten und Bauherren, sondern auch für Bürger, die nicht nur „Betroffene“ sein wollen.
rb
02.05.2015