Sommerzeit, Urlaubszeit: Für viele die schönste Zeit des Jahres. Leider auch für Einbrecher. Wer keine unliebsamen Überraschungen erleben will, sollte mit ein paar einfachen Tipps seine Wohnung „urlaubssicher“ machen.
Während beliebter Urlaubszeiten wie den Sommerferien haben auch Einbrecher Hochkonjunktur. Wohnungen werden häufig regelrecht ausgespäht. Daher sollte die Wohnung auch bei Abwesenheit stets den Eindruck vermitteln, sie sei bewohnt. Rollläden oder Jalousien vor der Abreise herunterzulassen, erscheint auf den ersten Blick sicher. Tatsächlich gibt es kaum ein deutlicheres Indiz dafür, dass ein Mieter verreist ist. Außerdem lassen sich Rollläden leicht aufhebeln. Auch ein ungewohnt ordentlicher Hof oder Garten spricht für eine verwaiste Wohnung. Besser: Spielzeug und Gartengeräte herumliegen lassen. Von Abwesenheit zeugt auch ein überquellender Briefkasten oder eine Abholbenachrichtigung, die wochenlang am Briefkasten klebt. Abhilfe schafft der kostenpflichtige Nachsende- oder Lagerservice der Deutschen Post. Zeitungen oder Zeitschriften können während der Abwesenheit abbestellt oder gespendet werden. Der Anrufbeantworter sollte abgeschaltet, zumindest aber auf Ansagen wie „Wir sind drei Wochen am Meer“ verzichtet werden, da Einbrecher auch telefonisch testen, ob jemand zu Hause ist. Gleiches gilt für Status-Posts in den sozialen Medien. Leicht lesbare Adressanhänger am Koffer besser weglassen, da sich Langfinger oft auch gezielt am Bahnhof und Flughafen umsehen.
Ideal ist ein Nachbar oder Freund, der in der Abwesenheit die Wohnung im Blick behält. Am besten, er bekommt einen Wohnungsschlüssel und die Urlaubsadresse inklusive Telefonnummer. Auch den Vermieter oder Hauswart sollte man über eine längere Abwesenheit und die Vertretung informieren. Denn: Hinterlassen ein Unwetter oder ein Wasserrohrbruch Schäden an der Wohnung, muss der Vermieter in die Wohnung gelangen. Der Mieter haftet sonst für Folgeschäden. Der „Wohnungshüter“ kann die Blumen gießen, den Briefkasten leeren und auch mal die Vorhänge auf- und zuziehen oder nach der Hausflurreinigung die hochgestellte Fußmatte wieder vor die Tür legen. Das vermittelt Einbrechern: Hier wohnt jemand.
Vor der Abreise sollten verderbliche Lebensmittel entsorgt und der Müll hinausgebracht werden. Elektrogeräte nimmt man am besten ganz vom Netz – das ist sicher und spart obendrein Strom. Der Warmwasserboiler kann auf Urlaubsbetrieb gestellt oder ganz ausgeschaltet werden. Alle Wasserhähne sollten kontrolliert, die Zuläufe zu Wasch- und Spülmaschine zugedreht werden. Alternativ können auch die Haupthähne für Wasser- und Gasleitungen in der Wohnung abgedreht werden. Bei längerer Abwesenheit ist es sinnvoll, Kühl- und Gefrierschrank abzutauen.
Sind alle Rechnungen bezahlt? Keiner wünscht sich Mahnungen, wenn er nach langer Reise zurückkehrt. Daueraufträge oder terminierte Überweisungen helfen.
Wohin mit dem Haustier?
Wer sein Haustier nicht mitnehmen kann und keine private Pflege findet, kann sich an den Deutschen Tierschutzbund wenden. Die Aktion „Nimmst du mein Tier, nehm ich dein Tier“ vermittelt Urlaubsplätze, der Tierschutzbund stellt aber auch Kontakt zu Tierheimen und -pensionen her.
Ganz wichtig: Fenster und Türen. Die Wohnungstür sollte zweimal abgeschlossen werden, auch an Garagen- und Kellertüren denken. Nicht nur für Erdgeschossmieter sind zusätzliche Sicherungssysteme wie Fensterschlösser oder Querriegel an Türen sinnvoll. Allerdings erfordern sie die Zustimmung des Vermieters.
Der beste Schutz gegen Einbrecher ist aber immer noch eine funktionierende Nachbarschaft. Aufmerksame Nachbarn schützen meist besser als jede Alarmanlage.
Katharina Buri
Homesitting: Entspannter Urlaub dank Profis
Wer während seines Urlaubs nicht darüber nachgrübeln möchte, ob die Blumen schon vertrocknet sind, das Haustier in der Tierpension Heimweh hat oder der Briefkasten überquillt, kann einen Hausbetreuer in Anspruch nehmen. Der Umfang dieser Dienstleistung orientiert sich an den Wünschen des Auftraggebers und reicht vom regelmäßigen Wohnungs-Check einschließlich Zimmerlüften und Briefkastenleerung bis hin zur Gartenpflege und der Versorgung von Haustieren. Auf Wunsch kümmern sich manche Homesitter auch um ältere Angehörige, die nicht mitreisen können. Die Berliner Agentur „Haus Mensch Tier“ bietet einen Basis-Service ab 18 Euro pro Woche an. Einen Schritt weiter gehen sogenannte „Haushüter“. Sie sind rund um die Uhr vor Ort. Kommt es dennoch zu unvorhergesehenen Zwischenfällen, leiten sie die erforderlichen Maßnahmen ein. Ab 50 Euro pro Tag kostet die reine „Objektüberwachung“, Tierpflege und ähnliches kommt gesondert dazu.
kb
Weitere Tipps gegen Langfinger bietet die Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“ unter www.nicht-bei-mir.de
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31.12.2016