Immer mehr Berliner nutzen das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel, um von A nach B zu kommen. Der Anteil des Autoverkehrs – der ohnehin in keiner anderen deutschen Großstadt so niedrig ist – sinkt weiter. Das belegen neue Daten zum Mobilitätsverhalten.
„Spektakulär gut“ nannte Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler die Berliner Ergebnisse der bundesweiten Haushaltsbefragung „Mobilität in Städten“. Sie wird alle fünf Jahre von der TU Dresden durchgeführt. Berlin brauche den Vergleich mit Städten wie Kopenhagen nicht zu scheuen, meinte Gaebler. Das ist, zumindest was den Radverkehr betrifft, stark übertrieben, denn während in Kopenhagen für 28 Prozent aller Wege das Rad genommen wird, sind es in der deutschen Hauptstadt gerade mal 13 Prozent. Immerhin: Seit der letzten Erhebung im Jahre 2008 ist der Anteil um 2 Prozentpunkte gestiegen.
Auch der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wächst. 27 Prozent aller Wege werden mittlerweile per Bahn, Bus oder Tram zurückgelegt, das ist ein Plus von 3 Prozentpunkten. Der Anteil der zu Fuß zurückgelegten Strecken ist mit 31 Prozent fast gleich geblieben. Insgesamt werden in Berlin über 70 Prozent aller Wege umweltfreundlich bewältigt. Das Auto verliert an Bedeutung. Es wird nur für 29,6 Prozent aller Wege benutzt – über 3 Prozentpunkte weniger als 2008. Knapp 40 Prozent aller Haushalte haben gar kein Auto. In der Innenstadt sind es sogar 52,6 Prozent.
Der Senat wertet die Ergebnisse als Beleg dafür, dass man verkehrspolitisch auf dem richtigen Weg sei. „Die Zahlen machen deutlich, dass auch in Zukunft der ÖPNV und der Radverkehr bei der Gestaltung der wachsenden Stadt eine besondere Rolle einnehmen werden“, so Gaebler. Im Wohnungsneubau, etwa bei der Elisabeth-Aue in Pankow, liege der Schwerpunkt daher auf intelligenten Verkehrskonzepten. Neben der Anbindung an die Straßenbahn sollen hier Car-Sharing-Modelle erprobt werden. Nach der Erhebung nutzen 13 Prozent aller Innenstadtbewohner Car Sharing, in den äußeren Bezirken sind es 4 Prozent.
Birgit Leiß
Download der Untersuchungsergebnisse unter
www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/politik_planung/
zahlen_fakten/mobilitaet_2013/
01.12.2015