Als der Schotte Andy Donaldson in London eine Wohnung suchte, stieß er in den Immobilienportalen im Internet auf einen unverhofften Schatz: Massenhaft skurrile Fotos, mit denen Makler die Häuser und Wohnungen bewerben wollen, die aber eigentlich nur abschreckend wirkten.
Da gab es haarsträubend hässliche Interieurs und irrsinnige Möblierungen zu sehen, verdreckte Bäder, schimmelige Wände, vermüllte Räume und überwucherte Gärten. Manche Aufnahmen sind völlig unscharf und so fehlbelichtet, dass sie wie Szenen aus einem alten Gruselfilm wirken. Diese Fotos hat Donaldson gesammelt und mit britischem Humor kommentiert. Zum Beispiel schreibt er zum Bild eines winzigen Raumes, der vollständig von einem Bett eingenommen wird: „Wenn es unmöglich ist, mit dem falschen Bein aufzustehen, wird jeder Tag garantiert ein guter Tag.“ Zu einem Haus, das im 45-Grad-Winkel fotografiert wurde: „Eine Besichtigung der Immobilie ist unbedingt ratsam – möglichst bevor sie die Straße hinunter in das benachbarte Dorf rutscht.“ Der Autor versteht sein Buch als Hommage an die „unfähigen Fotografen und ihr schlechtes Auge fürs Detail“. Die Fotos sind „prächtige visuelle Belege eines flüchtigen Augenblicks“, so Donaldson, „und dafür sollten wir den Immobilienmaklern dieser Erde ewig dankbar sein.“
rb
Kuriose Maklerfotos aus aller Welt veröffentlicht der Autor auch in seinem Blog
TerribleRealEstateAgentPhotos.com
(auf Englisch)
28.01.2016