Die große Mehrheit der Mieter ist mit ihrem Vermieter zufrieden. Das hat der aktuelle „Servicemonitor Wohnen 2016“ herausgefunden. Abstriche gibt es in puncto Erreichbarkeit per E-Mail – was für viele immer wichtiger wird – und bei der Bearbeitung von Schadensmeldungen.
Seit 2008 erstellt das Hamburger Beratungsunternehmen „Analyse & Konzepte“ alle zwei Jahre eine Studie zur Zufriedenheit mit dem Vermieter-Service. Bundesweit wurden 1000 Haushalte befragt, somit gilt sie als repräsentativ. Wichtigstes Ergebnis: Die Zufriedenheit mit den Leistungen des Vermieters ist gestiegen. Lediglich neun Prozent antworten auf die allgemeine Frage nach der Zufriedenheit mit „weniger zufrieden“ oder „unzufrieden“. Dabei macht es fast keinen Unterschied, bei welchem Vermieter man wohnt. Das war 2012 noch anders, damals schnitten private Wohnungsunternehmen und Verwaltungsgesellschaften deutlich schlechter ab. Geht man ins Detail, sind allerdings doch Unterschiede festzustellen, etwa bei der telefonischen Erreichbarkeit. Hier haben sich die kommunalen Wohnungsunternehmen enorm verbessert. Waren im Jahre 2012 noch 21 Prozent ihrer Mieter damit „vollkommen zufrieden“, sind es jetzt 34 Prozent. Weitaus schlechter werden die Genossenschaften beurteilt. Hier zeigen sich nur 19 Prozent mit der telefonischen Erreichbarkeit ganz zufrieden. Die Genossenschaften wurden bei dieser wichtigen Frage sogar von den privaten Einzelvermietern (25 Prozent) sowie den privaten Wohnungsunternehmen (20 Prozent) abgehängt.
Weniger glücklich sind die Mieter mit der Erreichbarkeit ihres Vermieters per E-Mail. Vollkommen zufrieden sind damit aktuell nur 15 Prozent. 2012 lag dieser Wert noch bei 24 Prozent. Das hat offenbar damit zu tun, dass die Erwartungshaltung größer geworden ist: Schnell eine E-Mail zu schicken – das ist heutzutage für die meisten selbstverständlich. Zwar haben sich die Unternehmen darauf eingestellt, aber in der Praxis ist diese Form der Kommunikation noch deutlich verbesserbar. Die Folge: 70 Prozent der Mieter greifen lieber zum Telefon. Am besten schneiden auch hier die Städtischen ab. Immerhin 22 Prozent ihrer Mieter sind vollkommen zufrieden (Genossenschaften: 14 Prozent).
Mit der Bearbeitung von Reparaturanfragen sind die Mieter insgesamt unzufriedener als 2012. Gerade Wohnungsbaugenossenschaften scheinen in dieser Hinsicht Nachholbedarf zu haben, heißt es in der Studie. Nur 14 Prozent ihrer Mieter sind damit vollkommen zufrieden – das ist der niedrigste Wert aller Vermieter-Typen. Allerdings haben auch die kommunalen Wohnungsunternehmen nachgelassen. Waren 2012 noch 42 Prozent vollkommen zufrieden, rutschte dieser Wert auf 25 Prozent ab.
Birgit Leiß
30.03.2024