Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
MieterMagazin 11/2016, Seite 7, Birgit Leiß:
„Kündigung wegen Rauchens zurückgewiesen – Herr Adolfs kann aufatmen“
Passion ist unpassend
„Herr A. kann aufatmen“ heißt es über Ihrem Beitrag. Seine Nachbarn sicher nicht, denkt man bei sich, und wie lange er selbst wohl noch atmen kann? Auch heißt es in der Überschrift „Kündigung wegen Rauchens zurückgewiesen“. Genau müsste es heißen „wegen Rauchbelästigung“, denn die Tatsache, dass er raucht, ist nicht schon das Problem. „Passionierter“ Raucher klingt ebenfalls verharmlosend und beschönigend bei jemandem, dessen „Passion“ die Lebensqualität anderer beeinträchtigt. Die Aussagen der anderen Mieter sind „angeblich“, die Aussagen des Rauchers „nach eigenen Angaben“. Ist Ihre Autorin auch „passionierte“ Raucherin?
Laut einer Umfrage, veröffentlicht im MieterMagazin, steht Rauchbelästigung an zweiter Stelle, wenn es um Ärgernisse im Hausflur geht. Auf das „Gebot zur Rücksichtnahme“ ausgerechnet bei Rauchern sollte niemand verweisen.
C. Allyn per E-Mail
Die Autorin unseres Beitrages ist passionierte Nichtraucherin.
Die Redaktion
Betr.: MieterMagazin 3/2017, Seite 8, Rainer Bratfisch:
„Mikrozensus – Migranten wohnen schlechter und teurer“
Nicht immer Opfer
Es stimmt zwar, das Migranten hier in Deutschland seltener in Wohneigentum leben, aber das hat einen Grund: Rund 70 Prozent der hier lebenden Migranten haben Wohneigentum in ihren Herkunftsländern – Türkei, Albanien, Bosnien, Tunesien, Iran – oft wunderschöne Häuser, in die sie zum Beispiel in den Sommerferien zurückkehren und die – auch wenn die Familien hier von Hartz IV leben – eine Sicherheit für diese Familien darstellen. Nicht nur als eine Art Verbindung zu Familienmitgliedern, die es dort noch gibt, sondern besonders für die Hoffnung, im Alter in „ihr“ Land zurückkehren zu können und zu wollen. Es ist einfach nicht ehrlich, Migranten immer nur als Opfer darzustellen. Als Lehrerin hier in Berlin kann ich Ihnen da eine ganz andere Geschichte erzählen.
S. Bayha per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 3/2017, Seite 14, Rosemarie Mieder/Katharina Buri:
„Unterkünfte für Geflüchtete – Das Ende der Provisorien?“
Unhaltbar
Mit Interesse habe ich die Artikel zum Thema Flüchtlinge und Wohnungen gelesen. Ich möchte hier noch etwas hinzufügen. Als ehrenamtliche Mitarbeiterin kenne ich etliche Flüchtlinge – einzelne Menschen und Familien, die es unglaublich schwer haben, eine Wohnung zu finden.
So sucht beispielsweise eine sechsköpfige Familie – ein Ehepaar mit vier Kindern – dringend eine Wohnung. Die Lage sieht so aus: Auf der einen Seite schreiben die Behörden vor, dass sie keine Wohnung mit drei, sondern nur ab vier Zimmern haben dürfen, auch wenn ein Vermieter bereit ist, die Wohnung an die Familie zu vermieten und die Wohnung von der Quadratmeterzahl auch ausreichend groß ist. Auf der anderen Seite gibt es Vier- bis Fünfzimmerwohnungen, wo der Vermieter nicht mehr als fünf Personen akzeptiert. Die Frau ist schwanger, in Kürze besteht die Familie also aus sieben Personen. Was wird dann? Das ist absurd und die Familie leidet, die nun seit über zwei Jahren in einem Zimmer lebt.
Dann habe ich Kontakt zu einzelnen ägyptischen jungen Männern, die immer nur ein Jahr (inzwischen sogar nur noch sechs Monate) die Aufenthaltsgestattung erhalten und aufgrund dieser Tatsache überhaupt keine Chance haben, einen Vermieter zu finden. Sie arbeiten inzwischen, verdienen zwischen 1100 und 1300 Euro und müssen 550 bis 700 Euro Miete in einem Heim bezahlen, wo sie ein Bett in einem Mehrbettzimmer belegen. Das ist eine Schande. Außerdem ist es inzwischen gängige Praxis, dass Makler Wohnungen befristet auf ein Jahr vermieten und dafür den Menschen 3000 Euro abknöpfen. Das ist unhaltbar. Wo leben wir, das so etwas offenbar legal ist?
Evelin D. per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 1+2/2017, Seite 9, Rainer Bratfisch:
„Energieeinsparung in Wohngebäuden – Energetisches Ziel ist erreichbar“
Märchenhaft?
Unter anderem steht in Ihrem Beitrag: Energetische Sanierung kann den Energieverbrauch um bis zu 95 Prozent senken. Die Gebrüder Grimm lassen grüßen.
R. Hintze per E-Mail
Bei dem Wert handelt es sich um ein theoretisch erreichbares Einsparpotenzial. Die im Durchschnitt tatsächlich erreichten Einsparungen werden in dem Beitrag ebenfalls benannt.
Die Redaktion
20.03.2017