Mieter, die jeden Monat über den eigenen Heizungsverbrauch informiert werden, können diesen im Durchschnitt um zehn Prozent senken. Das zeigt ein Modellvorhaben der Deutschen Energie-Agentur (dena).
„Bewusst heizen, Kosten sparen“: Unter diesem Motto wurden über mehrere Jahre die Heizungsverbräuche von 1000 Mieterhaushalten in Berlin, München und Essen ausgewertet. Etwa ein Fünftel der teilnehmenden Haushalte bekam per Webportal, App oder postalisch Informationen über den eigenen Wärmeverbrauch übermittelt.
Das Ergebnis: Monatliche Verbrauchsinformationen helfen Mietern, Wärme einzusparen. In den meisten Fällen begannen die Einsparungen bereits im ersten Jahr des Praxistests und wurden in den Folgejahren weitgehend gehalten. 90 Prozent der beteiligten Mieter empfehlen dementsprechend die Nutzung von Verbrauchsinformationen. Die Bandbreite der Effekte war jedoch groß: Während einige Teilnehmer Einsparungen im zweistelligen Bereich erzielten, stieg bei anderen der Verbrauch sogar an. Sozioökonomische Faktoren wie Alter oder Einkommen scheinen hier zusätzlich eine große Rolle zu spielen.
Interessanterweise profitierten nicht nur die teilnehmenden Haushalte von den Verbrauchsinformationen, sondern die gesamte Hausgemeinschaft. So sank in den Gebäuden der Modellregionen der Heizungsverbrauch um durchschnittlich acht Prozent – während es im Vergleichszeitraum deutschlandweit nur zwei Prozent waren. Ein möglicher Erklärungsansatz: Mieter tauschen sich untereinander aus und werden zunehmend sensibilisiert.
Die in Berlin beteiligten Wohngebäude gehören zum Bestand der Wohnungsbaugesellschaft „Vaterländischer Bauverein“. An dem größten deutschen Praxistest waren neben der dena auch der Energiedienstleister „ista“, der Deutsche Mieterbund und das Bundesbauministerium beteiligt.
Katharina Buri
09.06.2021