36 Prozent der privaten Konsumausgaben wenden bundesdeutsche Haushalte durchschnittlich für das Wohnen auf. Bei Arbeitslosen ist es sogar fast die Hälfte. Damit sind die Ausgaben für das Wohnen weiterhin der Bereich mit den höchsten Konsumausgaben. Diese Daten veröffentlichte kürzlich das Statistische Bundesamt.
Haushalte geben durchschnittlich 859 Euro monatlich für das Wohnen inklusive Energie (Heizung, Strom) aus. Bei Eigentümern wurden die Belastungen anhand von Hypothekenzinsen und Instandhaltungskosten berechnet. Im Jahre 2010 betrugen die durchschnittlichen Ausgaben noch 738 Euro. Das ist eine Steigerung von 16,4 Prozent gegenüber den nun vorliegenden Zahlen von 2015.
Der Anteil dieser Kosten nimmt mit steigender Haushaltsgröße ab. Am stärksten belastet sind Single-Haushalte. Sie mussten 43 Prozent ihres zur Verfügung stehenden Konsumbudgets für die Wohnkosten aufbringen (628 Euro). Bei Zweipersonenhaushalten waren es 35 Prozent (961 Euro). Haushalte mit vier Personen verwendeten im Schnitt 33 Prozent ihrer Konsumausgaben für das Wohnen (1183 Euro). An zweiter Stelle lagen mit 14 Prozent die Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren. Es folgen Verkehr (14 Prozent) noch vor Freizeit, Unterhaltung und Kultur (11 Prozent.) Die restlichen rund 27 Prozent entfielen auf die Ausgaben für Gaststätten, Bekleidung, Gesundheit, Telekommunikation, Bildung sowie andere Waren und Dienstleistungen. Im Durchschnitt beliefen sich die monatlichen Konsumausgaben eines privaten Haushalts im Jahr 2015 auf 2391 Euro.
Besonders dramatisch stellt sich die Situation für Arbeitslose dar. Sie müssen 48 Prozent ihrer Konsumausgaben für das Wohnen ausgeben. Gespart wird vor allem an Kleidung, Möbeln, Verkehr und Haushaltsgeräten. Da sich die Zahlen auf den bundesdeutschen Durchschnitt beziehen, dürfte die Belastung in Großstädten wie Berlin noch größer sein.
Birgit Leiß
28.05.2017