„Ja, wenn ich das geahnt hätte …“, stöhnt so mancher Mieter, wenn er endlich eine Wohnung gefunden hat und nach dem teuren Umzug merkt, dass doch nicht alles so ideal ist, wie es bei der Besichtigung den Anschein hatte. Der Vermieter ist ein Tyrann, die Hausverwaltung nicht zu erreichen, die Nachbarn nerven, und der Kiez hält auch nicht das, was man sich erhofft hat. Alles wird heutzutage bewertet, nur der Vermieter oder die Hausverwaltung nicht. Ein neues Internet-Portal verspricht Hilfe.
Als Marcel Mnestek und Christian Drescher vor drei Jahren die Idee hatten, Vermieter im Internet zu bewerten, gründeten sie ein Start-Up. Inzwischen ist ihr Internetportal der größte Anbieter von Vermieterbewertungen im deutschsprachigen Raum. Täglich besuchen rund 1000 Wohnungssuchende die Seite, auch die englisch- und spanischsprachigen Versionen werden gut genutzt.
Mieter können auf dem Portal das Haus allgemein, den Service des Vermieters beziehungsweise der Hausverwaltung, Lage und Umgebung sowie – optional – die Nachbarschaft bewerten. Je mehr Bewertungen vorliegen, desto objektiver wird das Bild.
Aus den Noten von 1 bis 7 wird ein Score-Wert ermittelt. Für potenzielle Mieter sind die Informationen Geld wert, tragen sie doch dazu bei, Fehlentscheidungen zu vermeiden. Um Manipulationen auszuschließen, müssen sich Mieter bei Nachfragen zu Beanstandungen in der Bewertung mit Scans des Personalausweises und des Mietvertrages ausweisen.
Marcel Mnestek rechnet bis Ende des Jahres mit 25.000 Bewertungen, Ende 2018 sollen es doppelt so viele sein. Der Service ist für Mieter und Vermieter kostenlos. Marcel Mnestek: „Wir wollen die Anonymität der Großstadt punktuell auflösen und durch die Bewertung von Vermietern und Hausverwaltungen für mehr Transparenz auf dem Wohnungsmarkt sorgen. Ziel ist und bleibt der perfekte Match zwischen Mieter und Vermieter.“
Rainer Bratfisch
20.09.2021