„Umweltschonend mobil, lärmarm, grün, kompakt und durchmischt“ soll sie sein, die „Stadt für Morgen“.
In deutschen Großstädten mit über 100.000 Einwohnern sind derzeit im Schnitt etwa 450 Pkw pro 1000 Einwohner angemeldet, in Berlin rund 340. 150 Carsharing-Fahrzeuge pro 1000 Einwohner und ein stark verbesserter öffentlicher Verkehr würden eine uneingeschränkte Mobilität garantieren, sagt die Studie. Straßen und Parkplätze könnten nach und nach zu Grün- und Aufenthaltsflächen oder zu Bauland werden, um innerstädtischen Wohnraum zu schaffen. Die Lärmbelästigung würde auf ein Minimum sinken. Das sind nur zwei der zehn vorgestellten Pakete mit konkreten Einzelmaßnahmen. Utopie oder Vision? Der Klimawandel zwingt zum schnellen Handeln. Aber „eine Vision bleibt eine Vision, wenn das Geld fehlt, um sie umzusetzen“, resümiert die Studie. „Der Staat muss also die Entwicklung der Stadt von morgen fördern und finanzieren“, fordern die Verfasser. Das geht nicht ohne unpopuläre Entscheidungen. Wer will schon in einer genormten Stadt leben? Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit auf allen Straßen? Da wird meist in einem niedrigeren und damit ungünstigeren Gang gefahren – Benzin-Verbrauch und CO2-Ausstoß steigen. Zielführender sind Maßnahmen zur Verstetigung des Verkehrsflusses und die Förderung der klima- und umweltverträglicheren Elektromobilität. Preisgünstige Tickets für den öffentlichen Verkehr bleiben wohl eine Utopie. Das Fazit der Studie stimmt optimistisch: Die „Stadt für Morgen“ muss für ihre Bewohner da sein.
rb
22.09.2017