Um den Bevölkerungszuwachs zu bewältigen und den Wohnungsmarkt zu entspannen, muss Berlin bis 2030 insgesamt 194.000 neue Wohnungen bauen. Der Stadtentwicklungsplan (StEP) Wohnen 2030 setzt auf eine vielfältige, kompakte und ökologische Stadt mit bezahlbarem Wohnraum.
Der alte StEP Wohnen 2025, der 2014 aufgestellt wurde, war nicht viel mehr als ein Flächenverzeichnis für den Wohnungsneubau. Weil Berlin noch schneller wächst als damals angenommen und die Wohnungsmarktprobleme nicht nur durch Neubau gelöst werden können, will die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen den Plan nun aktualisieren. Ziel ist „eine langfristige Orientierung zur Wohnraumentwicklung Berlins“.
Der von ihr einberufene Begleitkreis, in dem 29 Fachleute, darunter auch der Berliner Mieterverein, sitzen, hat im September die neu zu schaffenden Wohnungen auf 194.000 beziffert. Die Zahl setzt sich zusammen aus der Bevölkerungsprognose, die bis 2030 rund 117.000 neue Wohnungen erfordert, und dem Nachholbedarf von 77.000 Wohnungen aus den Jahren 2013 bis 2016. Die meisten Neubauwohnungen werden in den kommenden Jahren gebraucht: Bis 2021 ergibt sich ein Bedarf von jährlich 14.000 neuen Wohnungen. Davon sollen die städtischen Wohnungsbaugesellschaften knapp ein Drittel stemmen.
Bereits im Juni hat sich der Begleitkreis auf Leitlinien für den StEP Wohnen geeinigt: Mit ihnen sollen sozial und funktional vielfältige Quartiere geschaffen und erhalten werden, die kompakt, ökologisch und unter Beteiligung der Stadtgesellschaft gebaut sind und nicht zuletzt bezahlbaren Wohnraum für alle bieten und bewahren sollen.
„Damit haben wir ein stabiles Fundament für die weitere Arbeit geschaffen“, sagt Stadtentwicklungssenatorin Lompscher. Sie lädt dazu ein, am 20. November im Stadtforum über den StEP Wohnen zu diskutieren. Ende 2018 soll der Plan stehen.
Jens Sethmann
Informationen zum StEP Wohnen 2030:
www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtentwicklungsplanung/de/wohnen/
26.09.2017