Das „id22:Institut“ für kreative Nachhaltigkeit, das dieses Buch auf den Weg gebracht hat, ist eins der vielen Projekte auf dem Spreefeld, der „Plattform für Weltverbesserer*innen“ in der Berliner Mitte.
Der Forschungsschwerpunkt CoHousing dient dem id22 als Allgemeinbegriff für gemeinschaftliche Wohnformen, die ausgeprägte Selbstbestimmung, Interesse an Gemeinschaftsbildung und Nachhaltigkeit als langfristige Perspektive kombinieren, ohne dass die Bewohner auf ihre Privatsphäre verzichten müssen. Lange Zeit war Berlin mit etwa 500 selbstorganisierten gemeinschaftlichen Wohnprojekten führend in der Welt, heute gibt es international zahlreiche Modellprojekte und Erfahrungen. Das Buch stellt zehn Wohnprojekte in sechs europäischen Städten im Detail vor, die Bezahlbarkeit, Partizipation, Inklusion und Nachbarschaftsentwicklung vereinen. Aus Berlin sind das Spreefeld und das Sharehaus Refugio in der Lenaustraße 3-4 sowie als visionäre Projekte das Musterhaus Altbausanierung für Mehrgenerationenwohnen in der Sredzkistraße 44 und „Alltag am Vollgut“ in Neukölln vertreten. Weitere Themen sind die Vernetzung von Vorort und Innenstadt und eine nachhaltige Wohnraumversorgung durch Konzeptvergabe zum Festpreis, wie sie bereits in Tübingen praktiziert wird. Das Buch ist eine Fundgrube für neue Ansätze zur Lösung des Wohnungsproblems – auch mit unkonventionellen Mitteln.
rb
26.09.2017