Die 80.000 Polen, die in Berlin leben, sind die zweitstärkste Migrantengruppe. Emilia Smechowski verließ 1988 mit ihren Eltern und ihrer Schwester ihre polnische Heimat und ging nach West-Berlin, in die „bessere Welt“. Jetzt hat sie über das Leben der „Unsichtbaren“ ein Buch geschrieben.
Denn obwohl es Geschäfte mit polnischen Lebensmitteln, Restaurants mit polnischer Küche, einen Klub für polnische Musik, einen Polnischen Rat Landesverband Berlin, einen Polonia-Tag und sogar einen „Club der polnischen Versager“ gibt, hält die Autorin ihre Landsleute für ziemlich unsichtbar: „Wir sind quasi gar nicht mehr da, so gut gliedern wir uns ein. Wie Chamäleons haben wir gelernt, uns in der deutschen Gesellschaft zu verstecken.“ Inzwischen sei sie „top integriert, erfolgreich, fast deutscher als die Deutschen“. Das Buch ist ein Plädoyer dafür, Migranten als Menschen zu sehen, die mit Träumen und Hoffnungen nach Berlin kommen.
rb
24.11.2017