Vorab: Kreuzberg gilt laut Berliner Polizei nicht insgesamt als gefährlicher Ort, wohl aber der Görlitzer Park und die Gegend um das Kottbusser Tor. Zwei „kriminalitätsbelastete Orte“ von insgesamt acht in der Stadt.
„Willkommen im Blaulichtbezirk!“ heißt das Kapitel in dem Buch des zehnköpfigen Autorenteams, nach dem Vorwort mit der Überschrift „Keine Panik“. Denn für die 150.000 Bewohner des Ortsteils sind die „gefährlichen“ Gegenden vor allem eins: Orte des Alltags – mit zahlreichen Widersprüchen und Konflikten, aber noch mehr Liebenswürdigkeiten. Hier herrscht trotz aller Medienkampagnen und kommunalen Strategien nicht ein durch Gewalt, Exzesse und Drogen bedingter permanenter Ausnahmezustand, sondern ein historisch gewachsenes Spannungsverhältnis, das auch immer mehr Touristen anzieht. Das Fazit der Autoren: „Drogenhölle und Luxusquartier, Gefahrengebiet und Ballermann-Kiez – Kreuzberg scheint all dies gleichzeitig zu sein.“ Spannender Lesestoff – und die „Must-Sees“ und „Do’s and Don’ts“ kennen sicher auch noch nicht alle Kreuzberger Ureinwohner.
rb
21.08.2018