Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Betr.: MieterMagazin 12/2018, Seite 7, Rainer Bratfisch:
„BSR-Tarife – Die Gebühren steigen moderat“
Gegen drohendes Haushaltsloch
Ich möchte Ihnen widersprechen. In der „Berliner Morgenpost“ war zur Finanzpolitik zu lesen: „Der Berliner Senat greift in die Kasse der BSR.“ Da Senator Kollatz-Ahnen (SPD) Geld braucht, um ein drohendes Haushaltsloch zu stopfen, ist eine vorzeitige Gewinnabführung der BSR an das Land in Höhe von 225 Millionen Euro vorgesehen.
P. Jochemczyk per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 12/2018, Seite 7, Rainer Bratfisch:
„BSR-Tarife – Die Gebühren steigen moderat“
Keinerlei Verständnis für Erhöhung
Für die Überschrift und den Text-Wortlaut habe ich kein Verständnis: Ist ja alles nicht so schlimm, so liest es sich. Dem ist aber nicht so. Nachdem das Versorgungsunternehmen ALBA vor zwei Jahren die Gebühr für die Papiertonnen-Abholung kräftig angehoben hat – bei uns in der Anlage von bisher kostenlos auf mittlerweile jährlich 560 Euro – steht nun bei der BSR (auch für die Straßenreinigung) wieder eine Erhöhung an. Ich kritisiere auch die Erhöhung des sogenannten Öko-Tarifs. Die Bio-Tonne werden nicht alle nutzen. Bei uns steht die zweite Tonne seit Jahren fast nur ungenutzt herum. Diese abzuschaffen, wie ich es versucht habe, ist als Mieter in unserer Eigentumsanlage mit zwei Wohnungsgesellschaften leider ein Unding.
H. Schleupner per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 11/2018, Seite 16, Rosemarie Mieder:
„SOS Gebäudehavarie – Was tun, wenn Eile geboten ist?“
Vorsorgliche Selbsthilfe
Um dem wohl häufigsten Notfall, Schloss und Schlüssel betreffend, vorzubeugen habe ich innerhalb des Bezirks mehrere Schlüsseldienste – mit Ladengeschäft – ermittelt, Preise erfragt und deren Daten (Handy- und Festnetznummern) aufgelistet. Seriöse Dienste nennen die Preise und die eventuellen Zuschläge vorab und haben eine Festnetznummer. Diese Infos habe ich im Haus an die Mieter verteilt, damit man sie erforderlichenfalls beim Nachbarn erfragen kann. Einer ist bestimmt zu Hause. Die im Haus angebrachten Aufkleber mit den Handy-Nummern unseriöser Notdienste habe ich entfernt oder übermalt.
P. Schumann per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 12/2018, Seite 22, Wibke Werner:
„10 Fragen zur Wohnungsrückgabe – Wie die gute Übergabe gelingt“
Alle Vermieter unter den Tisch gefallen?
Gibt es keine Vermieter (in der Regel Rechtsanwälte, Ärzte et cetera) mehr? Im genannten Artikel ist das Wort „Vermieterin“ 16 Mal vorgekommen und nicht einmal ein „Vermieter“. Mit dem – für mich lächerlich großen – „I“ hätte ich ja noch leben können, aber die männlichen Vermieter gleich ganz unter den Tisch fallen zu lassen, erinnert mich stark an das Sprichwort mit dem kleinen Finger und der ganzen Hand! Ich wünsche allen Mietern und Vermietern ein gesundes 2019 mit weniger übertriebenem Genderwahn.
D. Starnitzki per E-Mail
Betr.: Mieter*inneninitiativen
Mit unterschiedlichen Stimmen zum gemeinsamen Ziel
Über die Jahre hat sich viel Unmut in der Bevölkerung angestaut, die erleben musste, wie hilf- und machtlos ihre Mieterlobby (Vereine) der übermächtigen Wirtschaftslobby gegenübersteht. Insbesondere im Bereich der energetischen Modernisierungen, die massive Verdrängungen zur Folge hatten und haben, erscheint vielen eine allzu zögerliche und diplomatische Vorgehensweise von Verbänden nicht mehr angemessen, zumal auch nur eine geringe Bereitschaft erkennbar war, kritisches Expertenwissen zum Thema zu nutzen, um mit Kosten-Nutzen-Argumenten die exorbitanten Mietsteigerungen zu attackieren.
Das alles, eine sich immer mehr zum Schutz von Eigentümerinteressen geneigte Rechtslage und eine provokante Polemik von Immobilienverbänden („sozialistische Zwangswirtschaft“) hat zur Gründung zahlloser Initiativen geführt, die von den Medien nicht nur als Sammlungsbewegung armer Opfer wahrgenommen werden wollen, sondern auch als wohnungs-, sozial- und energiepolitische Gesprächspartner.
Erfreulicherweise ist jetzt eine Tendenz zum Austausch und einer gegenseitigen Ergänzung beider Organisationsformen erkennbar, um dem immer aggressiver werdenden Ton der Immobilienwirtschaft zu begegnen und außerparlamentarisch auf breiter Front zu agieren.
Der alternative Mietengipfel war dafür ein erster Schritt. Wir würden uns wünschen, dass hier weiter mit vielen unterschiedlichen Stimmen und aus vielen verschiedenen Perspektiven Forderungen nach einer generellen Umkehr von einer marktgerechten zu einer sozialen Wohnungswirtschaft vorangetrieben werden.
Barbara v. Boroviczeny, Initiative „MieterInnen Südwest“
18.02.2019