Pressemitteilung Nr. 6/19
„Der Umgang vieler Vermieter beziehungsweise Hausverwaltungen mit den Mieterinnen und Mietern ist teilweise entwürdigend“, erklärte der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild. Durch die regelmäßige Klageandrohung bei Mieterhöhungen oder Modernisierungen werden Mieter/innen eingeschüchtert, auch die unterlassene Mängelbeseitigung soll offenbar diesen Zweck erfüllen. Leider wird die Handwerker- und Baufirmenknappheit oft zum Vorwand für unterlassene Mängelbeseitigung genommen.
Hier ein aktuelles Beispiel entwürdigenden Verhaltens:
Seit Monaten kämpft ein älteres Ehepaar (82 und 92 Jahre alt) in einem Kreuzberger Miethaus mit der Hausverwaltung um die Möglichkeit, ihre Wohnung im 7. Obergeschoss verlassen zu können. Der Grund: Von September bis Ende November 2018 war der einzige Aufzug des Hauses Ritterstraße 97 an insgesamt 61 Tagen defekt. Im Dezember 2018 funktionierte der Aufzug gar nicht, im Januar bisher ganze 4 Tage.
Auf Schreiben des Berliner Mietervereins haben weder die Deutsche Immobilien Management DIM, die bis Ende 2018 mit der Verwaltung beauftragt war, noch die CAPERA Immobilien reagiert. „Der mietrechtliche Weg hin zu einem funktionierenden Aufzug ist beschwerlich und langwierig“, so Wild. „Wenn Eile geboten ist, bräuchten Mieter/innen die Unterstützung der Wohnungsaufsicht. Doch wegen Personalmangels und eingeschränkten Befugnissen können Mieter/innen in der Regel auch hier nicht auf rasche Abhilfe hoffen.“
28.01.2019