Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Betr.: MieterMagazin 6/2018, Seite 8, Birgit Leiß:
„Bericht zum kommunalen Vorkaufsrecht – Rasante Entwicklung“
Rundum-sorglos-Paket für einzelne Mieter?
Sie begrüßen, dass der aktuelle Bericht des Senats belegt, dass „674 Mietwohnungen Investoren bislang vor der Nase weggeschnappt wurden, zum Schutz der Mieter und zur Eindämmung der Spekulation von Wohnraum“. Ihre positive Haltung kann ich nicht teilen. Ihre Zahl kann ich nicht belegen, aber der Tagesspiegel schrieb in seiner Ausgabe vom 7. März 2018: „Nachdem die Übernahme von rund 4600 Bundeswohnungen nach jahrelangen Verhandlungen 2017 endgültig gescheitert war, betätigt sich der Senat vermehrt als Akteur auf dem freien Wohnungsmarkt. Für 420 über das Vorkaufsrecht erworbene Wohnungen gab das Land im vergangenen Jahr (2017) 78 Millionen Euro aus, jede Wohnung kostete im Schnitt also 185.000 Euro.“
Nur zur Einordnung, was das für den Berliner Steuerzahler bedeutet: 2004 wurde die GSW mit 61.000 Wohnungen für 405 Millionen verkauft und nun kauft man für 78 Millionen 420 Wohnungen zurück. Für den Verkaufspreis verwandelt man innerhalb von 14 Jahren 61.000 in ganze 2423 Wohnungen. Das ist auf Basis des Jahres 2017 ein Verlust von 96 Prozent in 13 Jahren.
Das Geld wäre sicher im Wohnungsbau besser angelegt, als einzelnen Mietern im Bestandsbau auf Kosten aller Steuerzahler ein Rundum-sorglos-Paket zu finanzieren. Insofern hätte ich erwartet, dass Sie den Lesern neben unstrittigen positiven Effekten für die einzelnen Mieter auch die gesamtgesellschaftlichen Kosten zur Einordnung mitteilen.
A. Gabriel per E-Mail
Die Berechnungen von MieterMagazin-Leser Gabriel sind durchaus richtig. Verkürzt dargestellt ist aber, dass sich der Senat „als Akteur auf dem freien Wohnungsmarkt betätigt”. Denn der Vorkauf von Wohnungen geschieht nicht einfach in der Absicht, den Wohnungsbestand der kommunalen Unternehmen zu mehren, sondern die angekauften Wohnungen der Verwertung privater Eigentümer in spekulativer Absicht zu entziehen und eine unmittelbar drohende Verdrängung der Bewohner zu verhindern. Die Preise, die für diesen Vorkauf der Wohnungen aufgebracht werden müssen, sind zumindest teilweise jenen spekulativen Entwicklungen am Markt geschuldet, denen die Bezirke mit der Wahrnehmung ihres Vorkaufsrechts entgegen treten wollen.
Die Redaktion
Betr.: MieterMagazin 7+8/2018, Seite 26, Spezial:
„Müll vermeiden, trennen, weiterverarbeiten“
Es war einmal
Es gab einmal eine Zeit, vor vielen Jahren, wo wir als Mieter noch arglos und unbedarft alles glaubten, was uns unsere Volksvertreter erzählten: über richtige Mülltrennung und die sich daraus ergebenden Müllkosteneinsparungen zwischen 50 und 100 Euro pro Wohnung und Jahr. Weit gefehlt. Dafür hat sich die BSR eine Revolution von unten ausgedacht: die Unterfluranlage. Die gibt es nun bei uns seit dem 28. November 2014. Inzwischen gibt es auch zwei Betriebskostenabrechnungen für 2015 und 2016 mit dem für die BSR sehr erfreulichen Ergebnis, dass es für sie einen Gewinnzuwachs von 400 Prozent gibt.
Das tollste ist, dass weder die WBM, noch der Petitionsausschuss, auch nicht die Volksvertreter von den Linken, der SPD, der CDU, den Grünen und nicht einmal die BSR selbst bis heute in der Lage sind, dazu eine erklärende qualifizierte Stellungnahme abzugeben.
Kann es sein, dass das MieterMagazin 3/1998 die Wahrheit vor 20 Jahren schon wusste, als es schrieb: „Auch der Berliner Senat hat die kommunalen Betriebe als Einnahmequelle zum Stopfen seiner Haushaltslöcher entdeckt“?
H. Czapla, per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 12/2018, Seite 26, Katharina Buri:
„Falschparker – Abgeschleppt und abgezockt?“
Falscher Einsatz
Oha, mein Mieterverein ist plötzlich Anwalt für Falschparker. Ich dachte immer, das sei Aufgabe des ADAC. Statt in das ewige Gejammer über die angebliche „Abzocke“ der Autofahrer einzustimmen, sollte sich der Mieterverein für autofreies Wohnen, gegen Gehwegparker und gegen den ganzen mörderischen Autowahnsinn samt Unfallgefahren, Flächenverbrauch, Ressourcenverschwendung, Lärmterror und Vergiftung unserer Luft einsetzen.
K. Büchner per E-Mail
Betr.: MieterMagazin im Allgemeinen
Weitermachen
Ich wohne zwar nicht in Berlin, muss Ihnen aber schreiben. Sie haben so eine schöne Webseite! Die historischen Artikel über stumme Portiere, Treppen und Außenklos sind ganz toll! Bitte so weitermachen.
U. Werner per E-Mail
18.02.2019