Die Mietnebenkosten in Deutschland sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Ein bundesweiter Vergleich zeigt: Berlin zählt zu den teuersten Kommunen. Deutlich günstiger kommen Mieter in Süddeutschland weg.
Die Kosten für Müll- und Abwassergebühren und die auf die Mieter umgelegte Grundsteuer können je nach Wohnort um mehrere Hundert Euro jährlich voneinander abweichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag des Eigentümerverbandes Haus & Grund erstellt hat. Das IW hat in einem Zweieinhalbjahres-Zeitraum die Nebenkostenbelastung von Familien in den 100 einwohnerstärksten deutschen Städten untersucht.
Am günstigsten kommen die Regensburger weg und landen auf Platz 1: 857 Euro im Jahr zahlt dort ein Musterhaushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern. Auf den Müll entfallen dabei 161 Euro, fürs Abwasser werden 362 Euro fällig und für die Grundsteuer 335 Euro. Mehr als doppelt so viel – knapp 2000 Euro – müssen Leverkusener berappen und landen damit auf Platz 100 der untersuchten Städte.
Mit 1619 Euro Jahresdurchschnitt landet Berlin auf einem teuren Platz 94. Besonders teuer sind auch die Kommunen in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Günstiger kommt man in süddeutschen Städten weg, weil die finanziell bessergestellten Kommunen dort weniger verlangen.
Nach eigener Aussage möchte Haus & Grund mit der Untersuchung Transparenz über Preise und Gebühren schaffen und den Wettbewerb anregen. Nicht in die Untersuchung eingeflossen sind Kosten für Heizung, Strom und Frischwasser sowie Wartung, obwohl diese auch vom Vermieter auf den Mieter umgelegt werden können.
Katharina Buri
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