Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Betr.: MieterMagazin 12/2018, Seite 26, Katharina Buri:
„Falschparker – Abgeschleppt und abgezockt“
Verdienstmöglichkeiten für das Abschleppunternehmen?
Mit Interesse habe ich Ihren obigen Artikel gelesen. Ergänzend dazu möchte ich Ihnen meine Beobachtungen schildern.
Ich bewohne eine Mietwohnung der Gesobau im Märkischen Viertel in Reinickendorf. Dort wird zurzeit eine Parkraumbewirtschaftung eingeführt beziehungsweise ist zum Teil schon eingeführt. Im Zuge dessen sind nun auch schon Zufahrtswege zu den Parkplätzen und den Häuserblöcken, an deren Seitenstreifen seit Jahrzehnten problemlos Parken möglich war, als „Feuerwehrzufahrten“ mit absolutem Halteverbot ausgewiesen worden. Trotz bisher an der Seite abgestellter Pkw war, wie gesagt, eine Durchfahrt für Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge immer problemlos möglich, die vorgeschriebene Mindestbreite von drei Metern war eingehalten. Jetzt noch dort abgestellte Pkw werden nun seit Kurzem rigoros von der Firma Parkräume KG abgeschleppt und erst nach Bezahlung von circa 275 Euro wieder freigegeben. Für mich liegt die Vermutung nahe, dass diese bisher und auch weiterhin nicht notwendigen „Feuerwehrzufahrten“ eigens auf Betreiben der Firma Parkräume KG eingerichtet wurden, um dieser Verdienstmöglichkeiten zu schaffen.
K.H. (Name ist der Redaktion bekannt)
Das MieterMagazin hat die Gesobau um eine Stellungnahme gebeten. Unternehmenssprecherin Birte Jessen hat wie folgt geantwortet:
Die von unserem Mieter angesprochenen Zufahrtswege waren auch vor der Parkraumbewirtschaftung Feuerwehrzufahrten beziehungsweise Feuerwehrbewegungsflächen, welche in Abstimmung mit der Feuerwehr und gemäß den Anforderungen des Brandschutzes für Hochhausbereiche definiert wurden. In diesen Bereichen haben wir bereits vor der Parkraumbewirtschaftung immer wieder Fahrzeuge entfernen lassen müssen. In Hochhausgebieten kommen neben den Zufahrtbreiten von drei Metern noch Anforderungen für das Manövrieren von großen Leiterwagen und Aufstellflächen hinzu, welche unbedingt freizuhalten sind. Weiterhin ist in der Nähe von Kurven und Einfahrten eine Breite von 5 Metern zu gewährleisten. Die Herausgabe des umgesetzten Pkw nach Bezahlung der Abschleppkosten ist eine in Berlin gängige Praxis und soll durchaus auch eine präventive Wirkung besitzen.
Betr.: MieterMagazin 7+8/2019, Seite 26, Spezial: „Wohnen darf nicht Ware sein“
Linkspopulistische Parolen?
Im jüngsten MieterMagazin lese ich mit Erstaunen: „Wohnen ist ein Menschenrecht und darf keine Ware sein.“ Warum soll Wohnraum eigentlich keine Ware sein? Wohnungen fallen nicht vom Himmel und werden auch nicht vom Staat verteilt, sie werden von Menschen gebaut und frei gehandelt. Was ist daran grundsätzlich falsch? Zur Begründung behauptet Ihr Autor, der Markt versage. Auch das ist fraglich. Versagt hat doch eher die Berliner Politik, deren Fehlentscheidungen – vom Verkauf der landeseigenen Wohnungen über die Nichtbebauung von Tegel bis zu einer ausufernden Sozialpolitik – ganz erheblich zur heutigen Wohnungsknappheit beigetragen hat.
Aus dem Artikel spricht ein unreflektiertes Misstrauen gegen die freie Marktwirtschaft, die unseren heutigen Wohlstand erst ermöglicht hat. Konsequenterweise blenden Ihre Autoren auch aus, dass es die Nazis waren, die 1936 die erste Mietpreisbremse einführten. Die katastrophalen Folgen dieser Art Sozialpolitik zeigte dann die DDR mit ihren verwahrlosten Altstädten. Ich würde mir wünschen, dass sich der Berliner Mieterverein zu unserer marktwirtschaftlichen Demokratie und zu einem fairen Interessenausgleich zwischen Mietern und Vermietern bekennt, statt naiven linkspopulistischen Parolen eine Plattform zu bieten.
M. Tutsch per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 1+2/2019, Seite 4, Leserbrief von D. Starnitzki:
„Alle Vermieter unter den Tisch gefallen?“
Unsicher und übergangen
Guten Tag D. Starnitzki (dies ist übrigens eine genderneutrale Anrede). Ich weiß ja nicht, ob Sie m, w oder sogar d sind, aufgrund Ihres Aufschreis gehe ich mal von m aus. Ich gehe weiterhin auch davon aus, dass in dem Artikel Vermieter selbstverständlich „mitgemeint“ sein werden. Vermutlich können Sie überhaupt nicht verstehen, dass Frauen sich bei „Vermieter“ nicht angesprochen beziehungsweise übergangen fühlen (es gibt übrigens entsprechende Studien darüber). Kaum macht man es mal andersrum – wie seinerzeit auch die Uni Leipzig in ihrer Grundordnung –, schon ist der Aufschrei in der Männerwelt groß, und der böse Genderwahn ist wieder mal Schuld daran. Fühlen Sie sich unsichtbar oder übergangen? Vielleicht fällt Ihnen da etwas auf?
Svetlana Linberg per E-Mail
23.09.2019