Wenn es um die Berliner Mauer geht, stehen meist die Überreste der Mauer in der Innenstadt, die East Side Gallery und die Gedenkstätte Berliner Mauer im Fokus. Aber die rund 43 Kilometer lange innerstädtische Mauer trennte auch Treptow und Neukölln.
Constanze Suhr, Jahrgang 1952, kennt das Areal zwischen Bouchéstraße, Harzer Straße und Mengerzeile und viele der dort wohnenden Mieter seit Jahrzehnten. Nach dem Fall der Mauer prallten hier zwei Welten aufeinander. Mit der Ruhe war es vorbei, als Vonovia, Deutsche Wohnen, Padovicz & Co. den Kiez als Bauland und Spekulationsobjekt entdeckten. Auf der „Hundewiese“, einer ehemaligen Brache, ist eine Eigentumswohnanlage entstanden, Mietwohnungen wurden zu Eigentumswohnungen. Die Gentrifizierung verändert die Bevölkerungsstruktur.
Die Autorin hat mit vielen Zeitzeugen gesprochen. Alte und neue Bewohner erzählen ihre Geschichte. Das mit Fotos aus Archiven und aus privatem Besitz opulent illustrierte Buch ist so eine lebendige Chronik der Veränderungen in den letzten drei Jahrzehnten.
rb
29.02.2020