Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Berlin (GAA) hat 2019 „erste Anzeichen möglicher Preisstabilisierungen beim Wohnungsbau“ festgestellt.
Der GAA hat alle 26.523 notariell beurkundeten Immobilienverkäufe des Jahres 2019 ausgewertet. Der Umsatz hat mit 21,5 Milliarden Euro wieder eine neue Rekordmarke erreicht. Während bei Gewerbeimmobilien der Preisanstieg ungebrochen ist, zeigt sich bei Wohnhäusern und Wohnungsbaugrundstücken eine „Abschwächung der Preisdynamik“ – das heißt, die Preise steigen nicht mehr so schnell wie in den Vorjahren.
Bei Mehrfamilien-Wohn- und Geschäftshäusern ist das mittlere Kaufpreisniveau um 7 Prozent angestiegen. Das ist deutlich geringer als der 13-prozentige Anstieg im Jahr 2018. Der Handel mit diesen Immobilien ist merklich zurückgegangen – sowohl die Zahl der Verkäufe als auch die verkauften Wohnflächen. Der Geldumsatz ging bei reinen Mietwohnhäusern um 11 Prozent zurück, bei Wohn- und Geschäftshäusern sogar um 22 Prozent. Es wurden auch weniger unbebaute Grundstücke für den Geschosswohnungsbau verkauft. Die Abschwächung des oft spekulativen Immobiliengeschäfts weckt die Hoffnung, dass damit auch der Druck auf die Mieten nicht noch weiter steigen wird.
Jens Sethmann
www.berlin.de/gutachterausschuss
27.03.2020