In Deutschland wurden 2019 rund 805 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – 6,3 Prozent weniger als 2018. Gegen diesen positiven Trend sind aber die Emissionen im Gebäudebereich angestiegen. Das zeigt die Treibhausgas-Bilanz des Umweltbundesamtes (UBA).
Die mit Abstand größte Einsparung erbrachte die Energiewirtschaft. Das lag an der Verlagerung der Stromerzeugung von Kohle auf Gas und erneuerbare Energien und am gestiegenen CO2-Preis im europäischen Emissionshandel. „Strom aus Wind und Sonne ist die Basis für erfolgreichen Klimaschutz“, sagt Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Zusätzliche Maßnahmen sind in der Verkehrspolitik und bei den Gebäuden nötig, um auch dort die Trendwende zu sinkenden Emissionen zu schaffen.“
Im Gebäudebereich stiegen die Emissionen nämlich um 5 Millionen Tonnen an – 4,4 Prozent mehr als 2018. Das liegt zum einen daran, dass der Absatz von Heizöl wegen seines niedrigen Preises angestiegen ist. Zum anderen wurde mehr geheizt, weil das Jahr 2019 vielerorts wieder etwas kühler war als 2018.
Auch im Verkehrssektor wurden mehr Treibhausgase ausgestoßen, vor allem weil Jahr für Jahr mehr Autos auf den Straßen fahren. Der Verkehr hat seit 1990 noch keinen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Im Vergleich zu 1990 will Deutschland bis 2030 seine Emissionen um mindestens 55 Prozent mindern. Bisher sanken sie um 35,7 Prozent. UBA-Präsident Dirk Messner ist zuversichtlich, das Ziel zu erreichen: „Deutschland kann auch noch mehr schaffen, wenn wir die richtigen Weichen stellen und in allen Sektoren die Möglichkeiten ausschöpfen.“
Jens Sethmann
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24.04.2020