Die Wohnfläche, die Mieter fürs gleiche Geld bekommen, schrumpfte seit 2009 um bis zu 38 Prozent. In Berlin und Dresden ging die Fläche von angebotenen Wohnungen für 1000 Euro Miete im Mittel um 46 Quadratmeter zurück.
Wer 2009 monatlich 1000 Euro für die Kaltmiete aufbringen konnte, der freute sich selbst in Großstädten noch über eine geräumige Wohnung: In Stuttgart bezog man im Durchschnitt 100 Quadratmeter, und selbst im seit jeher hochpreisigen München standen dem Mieter noch 86 Quadratmeter zur Verfügung.
Zehn Jahre später wird fürs gleiche Geld deutlich weniger angeboten: In Stuttgart 72 Quadratmeter (minus 28 Prozent) und in München 55 Quadratmeter (minus 36 Prozent). Das ist das Ergebnis eines Zehnjahresvergleichs des Immobilienportals “immowelt”. 1000 Euro hatten inflationsbedingt zwar 2009 noch eine höhere Kaufkraft – das allein erklärt aber nicht, warum die heute für diese Summe angebotenen Wohnungen deutlich kleiner sind.
Der enorme Anstieg der Angebotsmieten hat eine verstärkte Immobilität auf dem Wohnungsmarkt zur Folge: Selbst wer eine zu große Wohnung hat, bleibt dort wohnen, da ein Wechsel in eine kleinere Immobilie nicht mit einer Kostenersparnis verbunden wäre. Im Gegenteil: Oftmals müssten Mieter beim Umzug sogar mehr Geld für eine kleinere Wohnung ausgeben. Ältere Paare, deren Kinder bereits ausgezogen sind, und verwitwete Senioren bleiben daher in ihren großen, günstigen Wohnungen. Es mangelt an Anreizen für einen Umzug, wodurch sich der Markt für junge Familien weiter anspannt.
mm/immowelt
26.08.2020