Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Betr.: MieterMagazin 10/2020, Seite 26, Birgit Leiß:
„Befristetes Wohnen – Wie Vermittler Unwissen schamlos ausnutzen“
Tricksen wieder salonfähig
Wir beobachten dieses „Geschäftsmodell“ auch in unserem Kiez. Der eigentliche Skandal aber ist, dass solche Langzeitvermietungen nur über Airbnb, Wunderflats etcetera ermöglicht werden und diese dafür aggressiv bei Immobilienbesitzern und Wohnungssuchenden im Ausland werben. Für ihre „Dienste“ kassieren sie bis zu 15 Prozent und bezahlen kaum Steuern. Dabei erhöht ihre Geschäftstätigkeit insgesamt auch die Preise für Immobilien beziehungsweise die Werte im Mietspiegel. Bleibt zu hoffen, dass „Wohnungsvermittler“ unter Kontrolle kommen, was bei entsprechendem politischen Willen möglich sein müsste. Wohnungssuchende mit passendem Budget unterschreiben alles, wie Sie auch feststellten. Leider werden bestehende Gesetze oft schlicht nicht befolgt, und es kann nicht alles kontrolliert werden.
„Tricksen“ ist eben salonfähig geworden: Die „Großen“ in Politik und Wirtschaft machen es vor – mit ungeahndetem Versagen (Verkauf öffentlicher Liegenschaften) oder Betrug (Cum-Ex). Und die „Kleinen“ berufen sich darauf und schädigen die Allgemeinheit damit in summa genauso. Inzwischen sehen sich viele Mieter zu Untervermietungen genötigt, um ihre Miete bezahlen zu können – der Kreis schließt sich hier. Ärgerlich jedoch, dass die Politik nicht für Wohnraum sorgte und damit die Voraussetzung schaffte für diesen Zustand.
Bettina K. per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 10/2020, Titelbild
Entgleist?
Obiges Titelbild zeigt eine weiträumige Schmiererei an einer Hauswand. Der Inhalt rechtfertigt in keiner Weise die kriminelle Sachbeschädigung. Die Schäden der Schmierkriminellen gehen bei öffentlichen Verkehrsbetrieben und Hausbesitzern in Berlin jährlich in die Millionen. Mit Ihrer medialen Unterstützung machen Sie sich nicht nur gemein mit Linkspopulisten, die solche Straftaten als Subkultur verklären, sondern auch mit den Straftätern selber. Die Mindestreaktion für diese unglaubliche Entgleisung wäre eine Distanzierung Ihrerseits und eine Entschuldigung bei den Hausbesitzern.
H. Ullmann per E-Mail
Das von MieterMagazin-Leser Ullmann kritisierte Titelbild zeigt ein Protest-Graffito („Runter mit der Miete“), das auf eine Hausfassade aufgesprüht wurde. Dass wir diesen Protest dokumentieren, bedeutet nicht, dass wir die Form, wie er vorgebracht wurde, gutheißen oder unterstützen.
Die Redaktion
Betr.: MieterMagazin 8/2020, Seite 15, Katharina Buri:
„Altglas – Umstellung mit Hindernissen“
Schwachsinnsidee
Mal wieder berichten Sie über eine nervige Praxis, welche die Bevölkerung direkt betrifft. Der Abbau der Hof-Glastonnen beschränkt sich nicht auf den S-Bahnring-Außenbereich. Auch mitten in der Stadt (Kreuzberg, Fidicinstraße) werden und wurden die Glastonnen entfernt. Generell lässt sich sicherlich sagen, dass es noch viel zu viele Getränke gibt (ob Glas oder Plastik), die ohne Pfand verkauft werden. Und die bisherige Leerung der Glastonnen war sehr schlecht. Manchmal dauerte es zwei Monate, bis die Flaschen mal wieder abgeholt wurden. Eine kürzere Spanne beim Entleeren der Tonnen und eine weitere Braunglastonne wären Verbesserungsmöglichkeiten gewesen. Das Ergebnis ist jetzt, dass einige Bewohner ihren Glasmüll einfach im Hof abstellen: Es gibt Scherben, es sieht auch miserabel aus. Die Hausverwaltung hat bei uns nach drei Monaten reagiert mit einem Brief an die Mieterinnen und Mieter. Zu befürchten ist allerdings, dass in den gelben und in den Restmülltonnen zukünftig mehr Glas enthalten sein wird als früher. Und im öffentlichen Straßenland wird es im Umfeld der Container vermehrt Scherben geben. Also insgesamt eine Schwachsinnsidee.
W. Schmidt per E-Mail
25.01.2021