Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Betr.: MieterMagazin 12/2020, Seite 14, Katharina Buri: „Arbeitsplatz Wohnzimmer – Das Homeoffice verändert das Arbeiten, die Wohnung und die Stadt“
Könnten!
Sie schreiben: „Mit dem Arbeiten im Wohnquartier wird auch die wohnortnahe Infrastruktur wichtiger – lange Wege könnten der Vergangenheit angehören.“ Könnten! Allerdings sorgen die vielen Menschen, die online bestellen, seit einiger Zeit für die allmähliche Zerstörung wohnortnaher Infrastruktur.
C. Allyn per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 8/2020, Seite 16: „Zwischen Schreberglück und Wohnungskrise – Welche Zukunft haben Berlins Kleingartenflächen?“ Interview von Rosemarie Mieder mit dem stellvertretenden BMV-Geschäftsführer Sebastian Bartels
Daseinsvorge?
Kann Herr Bartels etwas sagen zu der Anzahl der seit vielen Jahren immer mehr bis zur Baufälligkeit verfallenden und vernachlässigten Mietshäuser sowie den so verloren gehenden Wohnungen, über die auch der Berliner Mieterverein immer wieder berichtet hat? Wieviel Wohnraum könnte so geschaffen werden, wenn die Treuhand- und Enteignungsmöglichkeiten von der Gesetzgebung erleichtert würden?
Besonders angesichts der letzten, für Mensch, Tier- und Pflanzenwelt qualvoll heißen Sommer wird vermehrt vom Bedarf an kühleren Straßen, lebendigem Stadtgrün, besserer Versickerung und vielerlei nötigen Maßnahmen gesprochen. Der Abbau von gewachsenen pflanzenreichen Schrebergärten im Stadtbereich ist also eine schlechte Idee.
Bartels sagt: „Im Einzelfall muss die Kleingartennutzung hinter der sozialen Daseinsvorsorge zurückstehen, weil die wachsende Stadt (…) Wohnraum erfordert.“ Wessen Daseinsvorsorge? In Frage stellt Bartels nicht den Zuwachs, der Grenzen haben sollte auch zum Wohl der hier lebenden Stadtbevölkerung. Man kann auch sagen, dass die Oasen der Kleingärten der „sozialen Daseinsvorsorge“ auf vielerlei Art dienen, nicht nur als Gestaltungs-, Erholungs-, Nahversorgungs- und Rückzugsgebiete für die Menschen, die die Kleingärten bewirtschaften und die Anlagen pflegen.
S. Sedona per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 10/2020, Seite 13, Jens Sethmann: „Neuer Senator für Stadtentwicklung und Wohnen – ‚Wir halten Kurs‘“
Zynismus
Interessiert greife ich (Nichtmitglied) mir ein druckfrisches Exemplar des MieterMagazins aus der Werbeablage im Hausflur. Informativ. Optisch attraktiv. Fassungslos macht mich allerdings der Lobgesang auf Herrn Sebastian Scheel (Linke). Seine Partei trägt Verantwortung in Bund, Ländern und Gemeinden, also auch für den Scherbenhaufen auf dem Wohnungsmarkt. Das „Wir halten Kurs“ ist an Zynismus nicht zu überbieten. Warum präsentiert das MieterMagazin ausgerechnet Herrn Scheel als Heilsbringer?
W. Hopp per E-Mail
26.01.2021