Fotovoltaik auf dem Dach, modernste Haustechnik im Gebäude – und die Mieten bezahlbar. Dass nachhaltiges und zugleich soziales Bauen zusammenpassen können, hat die Howoge in Lichtenberg bewiesen. Für ihre klimaneutralen Wohnhäuser erhielt sie den Bundesumweltpreis.
Klimaneutralität im sozialen Wohnungsbau? Das sei eine echte Herausforderung und nach wie vor die Ausnahme, erklärt Ulrich Schiller, Geschäftsführer des kommunalen Wohnungsunternehmens Howoge. Zu den Preistreibern gehören die hohen Investitionskosten – allen voran der Batteriespeicher und dezentrale Trinkwasserstationen. Der Batteriespeicher sorgt dafür, dass der Strom aus Fotovoltaikanlagen vorgehalten werden kann. Mithilfe dezentraler Trinkwasserstationen muss das warme Wasser nicht mit Energieverlust über lange Strecken transportiert und damit auch nicht so hoch erhitzt werden.
Dass das landeseigene Wohnungsbauunternehmen die beiden achtgeschossigen Punkthochhäuser mit 99 Wohnungen an der Lichtenberger Sewanstraße zu sozial verträglichen Mieten und dennoch wirtschaftlich vertretbar errichten konnte, liegt daran, dass ihr der Grund und Boden gehörte: Die Neubauten sind Nachverdichtungen. Bei der Hälfte der Wohnungen beträgt der Einstiegspreis pro Quadratmeter 6,50 Euro nettokalt. Für die übrigen Einheiten liegt der Quadratmeterpreis im Schnitt unter 10 Euro nettokalt. Die Neubauten wurden im vergangenen Jahr mit dem Bundespreis „Umwelt und Bauen“ ausgezeichnet. Vor allem aber zeigen die Gebäude, so Howoge-Geschäftsführer Schiller, „dass die vieldiskutierte Nachverdichtung auch einen echten Mehrwert bringen kann.“
Rosemarie Mieder
24.04.2021