Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Betr.: MieterMagazin 8/2021, Seite 22, Birgit Leiß:
„Bürgerinitiative Kietzer Feld – ‚… ein Testgebiet, was man Nachbarschaften zumuten kann!'“
Einbeziehung der Bewohner: Fehlanzeige
Die Anwohner in Köpenick kann ich voll verstehen. Bei uns in Marzahn-Nord wurden bereits ohne Einbeziehung der Anwohner auf dem Gelände von zwei ehemaligen Kaufhallen Betonklötze gebaut. Die angrenzenden Elfgeschosser wurden offenbar bei der Planung wegretuschiert, denn wie sonst konnte es zur Baugenehmigung kommen? Das Ergebnis: Parkplatzschwierigkeiten, kein Weitblick mehr, steiler Anstieg der Strahlenbelastung durch Mobilfunk sowie keine Chance mehr auf eine Einkaufsmöglichkeit in nächster Nähe – und das bei einer alternden Bewohnerstruktur. Der Senat hat offenbar vergessen, dass vor Jahren die Abrissbirne gewütet hat. Es wäre besser gewesen, die neuen Häuser auf den Flächen von vorher abgerissenen Häusern zu platzieren, auch architektonisch. Das Berliner Mobilitätsgesetz wurde ebenfalls falsch verstanden, denn die Patientenparkplätze am Ärztehaus wurden in Mietparkplätze umgewandelt.
S. Heinze per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 8/2021, Seite 22, Birgit Leiß:
„Bürgerinitiative Kietzer Feld – ‚… ein Testgebiet, was man Nachbarschaften zumuten kann'“
Kein Meinungspluralismus
Die Redaktion des MieterMagazins hat sich offenbar kollektiv darauf festgelegt: Links per se gut, bürgerlich/konservativ: per se böse. Meinungspluralismus in der politischen Einordung: Fehlanzeige. Das ist nicht nur langweilig und intellektuell dürftig, sondern auch undemokratisch.
Außerdem: Man kann sich auch totsiegen, zumindest lokal, siehe Mietendeckel. Gleiches gilt für die Nachverdichtung (siehe Ihren Beitrag). Wer wie die von Ihnen einseitig protegierten Linksparteien unkontrollierten Zuzug aus dem Ausland gut heißt, darf sich nicht wundern, wenn die Alteingesessenen unter steigenden Mieten, massiver Verdichtung, Verkehr und Abgasen leiden. Das ist lebensverkürzender Stress!
A. Martin per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 8/2021, Seite 23, Rosemarie Mieder:
„Outsourcing – Vernichtende Bilanz“
Die Zahl zählt, nicht der Mensch
Ich finde es interessant, dass Fakten, die vor zehn Jahren schon der Gewerkschaft Verdi bekannt waren, jetzt als „Vernichtende Bilanz“ veröffentlicht werden. Als damals Herr Malter (Geschäftsführer von Stadt und Land, vorher Angestellter der Bad Bank Lehman Brothers) sagte: „Hier geht es nicht mehr um Menschen, sondern um Zahlen“, war allen Beteiligten klar, dass es nur noch ums Geld geht. Dann wurde in Anwesenheit der Gewerkschaft Verdi die Ausgliederung der gewerblich Angestellten organisiert. Dass die Umorganisation auf Kosten der Arbeitnehmer und des Serviceabbaus für die Mieter hinausläuft, war selbst dem Einfältigsten damals bewusst. Schön würde ich es finden, wenn sich wenigstens jetzt etwas ändern und verbessern würde. Jedoch glaube ich dies nicht, da es ja immer noch nur ums Geld geht. Viel Glück wünsche ich Ihnen bei diesem Kampf „David gegen Goliath“!
K. Marczok per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 9/2021, Seite 24, Jens Sethmann:
„Volksentscheid ‚Deutsche Wohnen & Co enteignen‘ – Ein Kreuz gegen Profite mit der Miete“
„Doppelt erfüllt“ stimmt nicht
Leider hat das MieterMagazin nicht das genaue Ergebnis der Unterschriftensammlung für die Enteignung von Deutsche Wohnen & Co veröffentlicht. Dass die Voraussetzung doppelt erfüllt ist, stimmt aber bei den vielen ungültigen Unterschriften auf keinen Fall. Für mich ist das Volksbegehren ein großer Flop – obwohl viele Leute so wie ich geködert werden sollten mit: „Wenn Sie für günstige Mieten sind, dann können Sie hier unterschreiben.“ Auf diese Bauernfängerei ist doch nur eine kleine Minderheit der Berliner Bevölkerung hereingefallen.
R. Schikorr per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 8/2021, Seite 14 ff., Birgit Leiß:
„Das Auto an den Nagel hängen? Berlins zaghafte Versuche, Verkehrsflächen für andere städtische Nutzungen umzuwidmen“
Alptraum
„Bauen, bauen, bauen!“ – „verdichten, verdichten, verdichten!“ – Berlins Bevölkerung und die Zahlen der Touristen müssen „wachsen, wachsen, wachsen“. Wirklich überraschend, dass dann auch die Zahl der Autos zunimmt. Ich fände es besser, wenn weniger gebaut würde, wenn gar nicht mehr verdichtet würde, also Grünflächen und Abstände zu anderen Häusern erhalten blieben, und wenn – wie es Amsterdam macht – die Zahl der Touristen begrenzt würde. Die Megacity Berlin ist doch eher ein Alptraum.
Die Radfahrer/innen, die auf den Fußwegen Jagd auf Fußgänger machen und denen Verkehrsregeln gänzlich schnurz sind, sollten ihre Räder an den Nagel hängen. Das wäre auch eine Verbesserung der – sozialen – Umwelt.
J. Fischer per E-Mail
19.09.2021