Es war ein langer Kampf, doch nun haben es die Frauen von der Initiative RuT (Rad und Tat) geschafft: in Kooperation mit der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) wird Europas erstes Wohnhaus für lesbische und queere Frauen gebaut.
Der seit 1989 in Neukölln ansässige Verein lesbischer Frauen hatte eine Vision: ein Haus zum gemeinschaftlichen Leben und Altwerden. Ein Ort der Begegnung, Kultur und Nachbarschaftshilfe. 2011 gründete sich unter dem Dach des Vereins eine gemeinnützige GmbH, die das Wohnprojekt vorantrieb. Schließlich wurde ein Grundstück der WBM in der Berolinastraße, direkt am Rathaus Mitte, als Standort für den Neubau gefunden. Mitte Oktober wurde endlich von den Behörden die Baugenehmigung erteilt.
Eins war von Anfang an klar: Es sollten bezahlbare Mietwohnungen entstehen. „Die Frauen haben zu wenig Geld für ein genossenschaftliches Modell oder den Eigentumserwerb“, erklärt Projektleiterin Jutta Brambach.
Rund 70 barrierefreie Wohnungen sind geplant, darunter auch eine Pflege-Wohngemeinschaft mit acht Plätzen. Neben einem öffentlichen Café ist ein breites Angebot von Freizeit- und Kulturveranstaltungen geplant. Die gGmbH ist zusammen mit der Wohnungsbaugesellschaft WBM Bauherrin und hat 5,5 Millionen Euro Zuschuss von der Lotto-Stiftung erhalten.
Birgit Leiß
Um die Mieten möglichst preiswert anbieten zu können, werden noch Spenden gesammelt.
Infos unter www.rut-wohnen.de
28.04.2022