Die Mitglieder eines Bürgergremiums brachten ihre Vorstellungen zu den Klimaschutzplänen der Hauptstadt ein – eine Liste von 47 Einzelpunkten, die Berlin lebens- und umweltfreundlicher machen sollen.
Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, kein Weiterbau der Autobahn A100, dafür autofreie Tage und höhere Parkgebühren gehören zu den Empfehlungen, die der „Klimabürger:innenrat“ Ende Juni nach mehrmonatigen Beratungen an Bettina Jarrasch, Berlins Senatorin für Umwelt, Mobilität und Verbraucher- und Klimaschutz übergab. Zum Rat gehörten 100 zufällig ausgewählte Berlinerinnen und Berliner – 97 Prozent von ihnen haben den Vorschlägen zugestimmt. Sie betrafen die Bereiche Mobilität, Gebäude und Energie. Die Themen Konsum und Grünflächen hatte das Gremium selbst zusätzlich auf die Liste gesetzt.
Der Rat stimmte über alle einzelnen Vorschläge ab und erzielte die höchsten Zustimmungswerte im Bereich Energie. So sprachen sich die Mitglieder für die Reduktion bürokratischer Hürden bei der finanziellen Beteiligung der Bevölkerung am Solarausbau aus. Auch Bürgerenergieanlagen sollten gefördert und es ermöglicht werden, kleine Fotovoltaikanlagen etwa auf Balkonen zu installieren. Im Bereich Gebäude legten sie besonderen Wert auf die schnellere energetische Sanierung des Bestandes. Dafür empfahlen sie ein Verbot von Gas- und Ölheizungen auch im Bestand – bis 2035 sollten diese schrittweise ausgetauscht werden. Wichtig war dem Rat auch der Schutz vor Mieterhöhungen sowie die Rücksicht auf Belange kleiner Vermieterinnen und Vermieter.
Rosemarie Mieder
30.08.2022