Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Sie können Ihren Leserbrief auf www.berliner-mieterverein.de/mietermagazin/leserbrief-schreiben.htm eingeben oder per Post an Berliner Mieterverein, Redaktion MieterMagazin, Spichernstraße 1, 10777 Berlin schicken.
Betr.: MieterMagazin 1+2/2023, Seite 14, Jens Sethmann:
„Die Mieten-Wahl – Am 12. Februar entscheiden wir über das drängendste Problem“
Was fehlt
Ein wichtiger Punkt fehlt: die Rückführung der schätzungsweise 20 000 illegalen Ferienunterkünfte in den Berliner Wohnungsmarkt. Mit ihnen könnten circa 80 000 Menschen in sehr kurzer Zeit mit preiswertem Wohnraum versorgt werden. Das schafft der Neubau nicht.
R. Herzberg
Betr.: MieterMagazin 1+2/2023, Seite 14, Jens Sethmann:
„Die Mieten-Wahl – Am 12. Februar entscheiden wir über das drängendste Problem“
Auch der Mittelstand betroffen
Ich bin ein wenig enttäuscht: Es gibt mehr als genug Single-Haushalte älterer Menschen, die gute Einkünfte haben und die Mieten in Berlin auch nicht mehr bezahlen können. Angebote von günstigen Wohnungen sind nur für WBS-Empfänger. Bezahlbarer Neubau wird für Einkommensschwächere eingefordert. Aber auch der normale, alleinverdienende Mittelständler bräuchte dringend bezahlbaren Wohnraum (max. 30% des Nettogehaltes). Für diese Menschen sollte die Forderung nach bezahlbarem Wohnraum gleichermaßen erhoben werden.
S. Fischer
Betr.: MieterMagazin 1+2/2023, Wahlwerbung der Parteien
Wie passt das?
Auf Seite 11 im MieterMagazin 1+2/23 prangt eine halbseitige Anzeige mit Frau Giffey (SPD) und dem Slogan „Mieten krisensicher machen“. Die Bürgerinitiative „Deutsche Wohnen und Co enteignen“ rät mit guter Begründung davon ab, Frau Giffey zu wählen: Auf die ihr gestellte Frage „Werden sie sich als Abgeordnete dafür einsetzen, dass ein Gesetz zur Vergesellschaftung großer profitorientierter Immobilienkonzerne geschrieben wird, wenn die Kommission eine Umsetzungsperspektive aufzeigt?“ hat sie nicht geantwortet. Auf dem aktuellen Straßenplakat von „Deutsche Wohnen und Co enteignen“ wird Franziska Giffey zusammen mit Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (ebenfalls SPD) und dem CDU-Spitzenkanditaten Kai Wegener als Teil der Immobilien-Lobby gesehen. Wie passt eine Werbe-Anzeige für Frau Giffey in das MieterMagazin?
S. Siegel-Dadgar
Betr.: MieterMagazin 1+2/2023, Wahlwerbung der Parteien
Parteienwerbung in der Vereinszeitung?
Warum ist in der „Vereinszeitung“ Wahlwerbung? Die SPD, die Linken – und die Krönung: die Grünen ganzseitig!!! Keine dieser Parteien macht was im Wohnbereich!
M. Golyssa
Wir haben uns entschieden, den Parteien – mit Ausnahme der AfD – die Möglichkeit zu geben, für sich mittels bezahlter Anzeigen zu werben. Das ist guter demokratischer Brauch und getrennt davon zu sehen, welche Positionen in der Bau- und Wohnungspolitik von Mieterverein und MieterMagazin vertreten werden.
Die Redaktion
Betr.: Gendersensible Sprache
Verquaste Sensibilität
Vor Jahren habe ich mir vom MieterMagazin gewünscht, daß die Redaktion endlich auf das generische Maskulinum singular verzichten möge (der Mieter, der Steuerzahler, der … etc.). Diese Einzelmänner habe ich glücklicherweise seit Längerem nicht mehr entdeckt. Wie schön: ein Mehr an Sprachgerechtigkeit! Jetzt aber lesen wir neben der „Studenten-Wohngemeinschaft“ (nicht „Studierenden-Wohngemeinschaft“) leider von der „Eigentümer:innenwohnanlage“ und den „Vermietenden“ (letzteres geht ja noch). Wie Leser Heimendahl ist mir das zuviel der verquasten und uneinheitlichen „Gendersensibilität“. Weg mit dem Doppelpunkt im MieterMagazin.
S. Mania
Betr.: Gendersensible Sprache
Nicht alle sind angesprochen
Fast ganz möchte ich mich der Meinung von Leserbriefschreiber J. Heimendahl anschließen. Ein Grund, das MieterMagazin abzubestellen, wäre das Weiterverwenden des Gendersprechs („Gendersensible Sprache“) für mich nicht, aber dass ich bei Doppelpunkten in Wörtern mit dem Lesen aufhöre, das passiert. Zudem hat Dörte Stein in der taz unter der Überschrift „Symbolkämpfe in der Sackgasse“ herausgearbeitet, dass das Gendern den Text für Sehbehinderte unverständlich macht und Migranten damit auch nicht zurechtkommen. Die Behauptung der Genderer beziehungsweise Genderinnen, alle sind so angesprochen, trifft nicht zu – Sehbehinderte und Migranten werden ausgeschlossen. Will das der Berliner Mieterverein? Ich meine: nicht.
W. Pathe
24.02.2023