In kaum einer anderen Stadt spielen sich Verdrängung und Gentrifizierung mit einer solchen Wucht und Geschwindigkeit ab wie in Berlin. Dagegen gibt es lauten und oft auch kreativen Protest.
Im Humboldt Forum ist jetzt eine Ausstellung zu sehen, die sich mit den vielfältigen Strategien des Widerstands auseinandersetzt. Die drei Berliner Künstler:innen mit italienischen und französischen Wurzeln zeigen in Interviews sowie Foto- und Videocollagen die Folgen der Aufwertung für die Kulturlandschaft, den städtischen Raum und die dort Wohnenden. Gezeigt wird beispielsweise ein Grabstein, der vor einigen Jahren im Wrangelkiez aufgetaucht war und der symbolisch bezahlbare Mieten beerdigt. Auf interaktiven Bildschirmen erzählen Menschen, was die Verteuerung der Stadt und die ständige Angst vor Verdrängung für ihr Leben bedeutet. Die Sonderausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Berliner Stadtmuseum entstand, ist im Rahmen der Ausstellung „Berlin Global“ zu sehen. Es gibt ein Begleitprogramm mit Veranstaltungen, etwa Führungen und Diskussionen mit den Künstler:innen Barbara Bernardi, Linda Paganelli und Vincent Voignier.
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Eintritt 7 Euro, freier Eintritt für alle unter 18 Jahren, Begleitpersonen von Schwerbehinderten und weitere Gruppen
www.stadtmuseum.de/ausstellung/wir-bleiben
24.03.2023