Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) berichtet über stabile Mieten in Berlin und rasant steigende Baukosten. Die Folge sei eine „Auszehrung“ der Wohnungswirtschaft.
Diese Zahlen spiegeln nicht den gesamten Berliner Mietmarkt wider. Die sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften haben im Verband BBU ein großes Gewicht. Und weil ihre Mieten politisch begrenzt sind, haben sie in der BBU-Mietenstatistik einen stark dämpfenden Einfluss.
Sorge macht dem BBU der Anstieg der Baukosten, der Neubau, Modernisierung und Instandhaltung rasant verteuert – Anstieg 2021: plus 16,5 Prozent. „Mit diesen Preisen ist bezahlbares Bauen und Modernisieren nicht mehr zu machen“, sagt BBU-Vorständin Maren Kern. Sie ist besorgt, dass die Mieten nicht mit der Baukostensteigerung Schritt halten: „Die Zahlen stehen für eine wachsende wirtschaftliche Auszehrung der sozialen Wohnungswirtschaft“, so Kern. Das größte BBU-Mitglied, den privaten Wohnungskonzern Vonovia, kann sie damit nicht meinen. Die Vonovia schüttete wie jedes Jahr eine Milliarden-Dividende an ihre Aktionäre aus und stoppte kurzerhand ihre Neubauaktivitäten – trotz gegenteiliger Selbstverpflichtung im Wohnungsbündnis.
Der BBU fordert angesichts der Baukrise eine „Konjunkturoffensive Zukunft Wohnen“. „Wenn hier jetzt nicht schnell und effizient staatlich gegengesteuert wird, fahren wir sowohl bei den Neubau- als auch den CO2-Einsparzielen vor die Wand“, mahnt Maren Kern.
Jens Sethmann
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29.03.2023