In mehreren Häusern der Deutsche Wohnen kursierten vor einigen Wochen gefälschte Schreiben, mit denen die Mieterinnen und Mieter zur Überweisung ihrer Mietzahlungen auf ein neues Konto aufgefordert wurden. Auch andere Wohnungsunternehmen sind zunehmend von solchen Betrügereien betroffen.
Im Fall der Deutsche Wohnen wurden die Schreiben in die Briefkästen der Mieter geworfen. Die Mietzahlung sei ab sofort auf ein neues Konto bei der OLINDA-Bank zu überweisen. Begründet wurde das mit dem Zusammenschluss der Deutsche Wohnen und der Vonovia – auf den ersten Blick durchaus plausibel. Einige Mieter:innen wollten dem Jobcenter die neue Bankverbindung mitteilen. Dort wurde man stutzig. Adressiert waren die Briefe lediglich „An die Bewohner des Hauses“. Kein Wohnungsunternehmen würde solche wichtigen Änderungen ohne namentliche Anrede sowie Angabe der Mietvertragsnummer verschicken. „Wir haben noch am gleichen Tag Aushänge in den betreffenden Häusern gemacht und Informationsschreiben verschickt“, erklärt der Sprecher der Deutsche Wohnen. Außerdem habe man Anzeige gegen Unbekannt gestellt.
Etwas anders gelagert sind die Fälle bei den städtischen Wohnungsunternehmen. Dort hat man es vor allem mit sogenannten Phishing-Mails zu tun, perfiderweise meist im Zusammenhang mit der Wohnungsbewerbung. Über einen Link werden Interessierte auf eine Website geleitet, wo die Mietzahlung auf ein dort benanntes Bankkonto vorgenommen werden soll.
Worauf sollte man also achten, um nicht solchen Cyber-Kriminellen zum Opfer zu fallen? „Grundsätzlich sollte man bei angeblichen Kontoänderungen immer sehr vorsichtig sein und im Zweifelsfall die Hausverwaltung anrufen“, empfiehlt Sebastian Bartels, Geschäftsführer des Berliner Mietervereins. Auch Rechtschreib- und Grammatikfehler können ein Hinweis darauf sein, dass etwas „faul“ ist.
Birgit Leiß
26.05.2023