Beim Neubauprojekt „Wallenstein“ der Genossenschaft GSP gibt es noch freie WBS-Wohnungen. Die Miete ist günstig, doch die Sache hat einen Haken.
Dass eine Genossenschaft Fördermittel in Anspruch nimmt, um belegungsgebundene Wohnungen anbieten zu können, ist eher selten. Bei der noch jungen Genossenschaft selbstverwalteteter Projekte (GSP eG) mit derzeit rund 400 Mitgliedern gehört es zum sozialen Anspruch, auch Menschen mit geringem Einkommen mit Wohnraum zu versorgen. 197 Wohnungen sollen in der Wallensteinstraße in Karlshorst gebaut werden, 100 davon für Menschen mit Wohnberechtigungsschein (WBS). Ursprünglich sollte es ein Drittel sein, erklärt Projektkoordinator Torsten Albrecht. Doch nachdem 2023 das neue Fördermodell mit dem WBS 220 und einer höheren Einkommensgrenze eingeführt wurde, habe man sich entschlossen, diesen Anteil aufzustocken. Die Miete der geförderten Wohnungen beginnt, je nach Förderung, bei 7 Euro nettokalt, aber auch die freifinanzierten können mit kalkulierten Preisen ab 11,50 als vergleichsweise günstig für den Neubau gelten. Möglich wird das durch wirtschaftliches Bauen. So werden vorgefertigte Bauteile verwendet und auf Tiefgarage und Unterkellerung verzichtet.
Das Problem: Das Eigenkapital, das bei Genossenschaften eingebracht werden muss, ist bei Neubauprojekten sehr hoch. Hier sind es 1150 Euro pro Quadratmeter. Um auch Haushalten mit geringem Einkommen den Einzug zu ermöglichen, setzt die GSP auf das Modell der „Solidarischen Querfinanzierung“. Mitglieder oder andere Unterstützende übernehmen die Geschäftsanteile.
Birgit Leiß
gsp.coop/wallenstein-wbs
29.05.2024