Statt wie in der Vergangenheit mit Beton zu klotzen und ökologische Fußabdrücke mit horrenden Abfallmengen und Emissionswerten zu hinterlassen, bietet eine Ausstellung in der Berlinischen Galerie einen Ausblick in die Zukunft: Algen und Pilze als schnell nachwachsende Rohstoffe, fadenförmige Wurzeln als Dämmmaterial für den Innenausbau, Bambus, härter als Stahl, und wiederentdeckte Baumaterialien unserer Vorfahren wie Reet, Stroh, Torf, Kork, Kautschuk: Was damit so geht, beweisen drei Berliner Architekturprojekte.
Der begehbare 20 Quadratmeter große Experimentalbau des Wissenschafts-Kunst-Kollektivs MY-CO SPACE zeigt die Potenziale, die Pilze und Pilzmaterialien bergen: Mensch und Pilz – eine Wechselbeziehung. Dann ein Entwurf für das Ausstellungshaus Futurium von 2012: Die Architekten Ludwig und Schönle vertiefen sich in die Baubotanik und bilden aus mehreren Pflanzen große, belastbare, lebensfähige Strukturen. Und für die Kapelle der Versöhnung an der Bernauer Straße erstellten die Architekten Rudolf Reitermann und Peter Sassenroth von 1996 bis 2000 den ersten Stampflehmbau nördlich der Alpen seit 100 Jahren. Sehenswert!
eska
Berlinische Galerie
Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin
Mittwoch bis Montag 10 bis 18 Uhr, Dienstag geschlossen
Ausstellung „Closer to nature“
berlinischegalerie.de
29.05.2024