Das „Kleine Grosz Museum“ ist verborgen hinter einer schlichtweißen Mauer mitten im Schöneberger Kiez in einer unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Shell-Tankstelle untergebracht: Wechselnde Sonderausstellungen zeigen dort das Schaffen von Georg Ehrenfried Groß (1893 bis 1959), dem Dadaisten, Maler und Karikaturisten, den insbesondere die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs geprägt haben.
Grosz war, wie auch sein Galerist Alfred Flechtheim, Zielscheibe nationalsozialistischer Häme-Kampagnen. Am 12. Januar 1933 konnte er mit seiner Frau Eva von Berlin nach New York emigrieren, „dass ich da lebend davongekommen wäre, darf ich wohl bezweifeln“, so Grosz. Mit Äxten zerstörten die Sturmtrupps der SA sein Gartenatelier in der Nassauischen Straße 4 und verwüsteten seine Wohnung in der Trautenaustraße 12. Etwa 300 seiner Werke wurden im Zuge der Propaganda-Ausstellung „Entartete Kunst“ konfisziert und verbrannt, die Kunstsammlung Flechtheims in alle Winde zerstreut – Restitutionsansprüche laufen seit fast 80 Jahren. Im Herzen von Berlin kann man dem Werk wie auch dem Leben dieses großen Berliner Künstlers nun nachspüren.
eska
www.daskleinegroszmuseum.berlin/#museum
29.05.2024