Ökostrom vom eigenen Balkon boomt. Die Preise für die Solaranlagen sind gefallen, inzwischen gibt es sie sogar beim Discounter. Doch viele haben erhebliche Schwächen, wie die Stiftung Warentest herausgefunden hat.
Die Hälfte der acht getesteten Modelle schnitt lediglich mit ausreichend oder mangelhaft ab. Ausgerechnet die einzige mit gut bewertete Anlage ist ein Auslaufmodell. Zwar würden alle ordentlich Strom liefern, so die Stiftung Warentest. Doch einige schwächeln bei Schnee oder wenn die Panels mit Laub oder Taubenkot bedeckt sind. Ein Modell lässt sich nur in eine Neigung von 15 Grad bringen – optimal ist auf dem Balkon eine 30- bis 40-Grad-Anwinkelung. Hauptproblem sind jedoch die Wechselrichter. Sie verwandeln den erzeugten Gleichstrom in den im Haushalt nutzbaren Wechselstrom. Mangelhafte Wechselrichter können Elektrogeräte und Funkverbindungen elektromagnetisch stören. Das kann dazu führen, das das Internet „ruckelt“ oder Funknetze von Polizei und Feuerwehr beeinträchtigt werden. Drei der getesteten Anlagen fielen aus diesem Grund komplett durch. Sie mussten inzwischen sogar vom Markt genommen werden.
Auch die Bundesnetzagentur warnt vor den Gefahren mangelhafter Wechselrichter. Auch sie hat bei ihren Überprüfungen zahlreiche Produkte gefunden, die potenziell gefährlich sind. Empfohlen wird, bei seriösen und bekannten Anbietern zu kaufen und zudem auf das CE-Kennzeichen für geprüfte Qualität zu achten.
Wichtig: Zwar müssen die Photovoltaik-Anlagen inzwischen nicht mehr beim Netzbetreiber angemeldet werden. Eine Erlaubnis des Vermieters ist jedoch nach wie vor erforderlich. Sie kann aber nur aus triftigen Gründen verweigert werden.
Birgit Leiß
Balkon-Solaranlagen in test 5/24:
www.test.de/balkonkraftwerk-test-5501703-0/
In Berlin wird der Kauf eines Steckersolargeräts mit bis zu 500 Euro bezuschusst. Antragsstellung:
www.ibb-business-team.de/steckersolargeraete/
27.06.2024