Im Jahr 2023 ist der Handel mit Häusern und Grundstücken in Berlin erneut stark zurückgegangen. Auch die Preise sinken weiter, wie der Immobilienmarktbericht des Gutachterausschusses (GAA) zeigt.
Der Absturz des Immobilienhandels trat Mitte 2022 ein und setzte sich im ganzen letzten Jahr fort. Es gab 2023 insgesamt 17.563 Verkäufe in Berlin – das sind 19 Prozent weniger als 2022. Der Geldumsatz ging sogar um 29 Prozent zurück. Die mittleren Kaufpreise für reine Mietwohnhäuser und für Wohn- und Geschäftshäuser gingen um 17 beziehungsweise 23 Prozent zurück. Damit zeigt die Kurve ähnlich steil nach unten wie schon 2022. Die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen nahm 2023 sogar um 74 Prozent ab und betraf „nur“ noch 4487 Wohnungen. Der mittlere Kaufpreis für Eigentumswohnungen sank aber lediglich um sechs Prozent auf 5322 Euro pro Quadratmeter.
Gründe für diese Entwicklung sind laut Gutachterausschuss vor allem die hohen Bau- und Finanzierungskosten. Der Vorsitzende Thomas Sandner stellt deshalb „eine starke Zurückhaltung am Berliner Immobilienmarkt“ fest: „Während die Käuferseite auf Preisnachlässe hoffte, erwartete die Verkäuferseite weiterhin die vormals hohen Preise.“ Aufgrund der Abwärtsentwicklung hat der GAA die amtlichen Bodenrichtwerte auf breiter Front um 10 bis 30 Prozent gesenkt. Die vorläufigen Zahlen für die erste Hälfte 2024 lassen noch keine Trendumkehr erwarten.
Auf sinkende Mieten darf man leider nicht hoffen. Nach zuvor mehr als zehn Jahren mit rasant steigenden Preisen ist das Immobilien-Preisniveau immer noch sehr hoch und der Renditedruck der Vermieter:innen kaum geringer.
Jens Sethmann
www.berlin.de/gutachterausschuss
28.08.2024