Untermietverträge sind eine flexible Lösung für geteilten Wohnraum oder bei vorübergehender Abwesenheit. Dabei sollten Sie jedoch die mietrechtlichen Rahmenbedingungen beachten. Unsere Checkliste hilft Ihnen dabei, Untermietverträge rechtskonform zu gestalten.
In der Regel vermieten Hauptmieter:innen unter, wenn sie vorübergehend abwesend sind und die Wohnung nicht leer stehen lassen möchten. Untervermietung kann auch sinnvoll sein, wenn der Wohnraum für die Hauptmietpartei zu groß oder kostspielig ist und sie die Kosten durch eine WG-Gründung aufteilen möchte.
Mit einem ordnungsgemäß erstellten Untermietvertrag können Sie viele Probleme vermeiden. Die folgenden sieben Schritte helfen Ihnen dabei, die wesentlichen Punkte zu beachten und rechtliche Stolperfallen zu umgehen.
Schritt 1: Erlaubnis von Vermieter:innen/Eigentümer:innen einholen
o Schriftliche Zustimmung: Holen Sie auf jeden Fall die schriftliche Zustimmung der Eigentümer:innen (Vermieter:innen) ein. Diese Zustimmung ist gesetzlich erforderlich, es sei denn, im Hauptmietvertrag ist etwas anderes geregelt. Ohne Zustimmung droht im schlimmsten Fall eine Kündigung. Verwenden Sie dazu gern unser Musterschreiben.
o Eingeschränkte Ablehnungsgründe: Eigentümer:innen (Vermieter:innen) dürfen die Erlaubnis nur aus wichtigen Gründen verweigern, zum Beispiel bei berechtigtem Interesse an der Wohnung oder wenn die Untervermietung die Wohnungssituation verschlechtert, zum Beispiel durch Überbelegung der Wohnung (dazu in Schritt 5 mehr).
Schritt 2: Vertragliche Regelungen klären
o Untermietvertrag schriftlich festhalten: Erstellen Sie einen schriftlichen Untermietvertrag, der alle wesentlichen Punkte wie Mietdauer, Höhe der Miete und Nutzungsbedingungen enthält. Nutzen Sie als Vorlage gern unseren Mustervertrag.
Schritt 3: Gesetzliche Vorgaben beachten
o Mietspiegel: Bei der Festlegung der Untermiete sollten Sie sicherstellen, dass diese nicht über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt. Andernfalls könnte dies rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Mehr zum Mietspiegel finden Sie hier.
o Mietrechtliche Vorschriften: Beachten Sie dazu auch die allgemeinen mietrechtlichen Vorschriften, wie die Kappungsgrenze für Mieterhöhungen.
Schritt 4: Pflichten und Rechte klären
o Verantwortlichkeiten: Legen Sie im Untermietvertrag klar fest, wer für welche Kosten und Verpflichtungen verantwortlich ist, wie zum Beispiel Nebenkosten, Reparaturen und Instandhaltung.
o Haftung: Klären Sie, was bei Schäden oder Verstößen gegen die Hausordnung passiert und wer dafür haftet.
Schritt 5: Wohnfläche und Belegung beachten
o Angemessene Wohnfläche: Achten Sie darauf, dass die Wohnfläche für die Anzahl der Personen im Untermietvertrag ausreicht. Bei Überbelegung können rechtliche Probleme entstehen.
Schritt 6: Hausordnung beachten
o Untervermieter:in informieren: Informieren Sie den/die Untermieter:in auch über die Hausordnung.
Schritt 7: Dokumentation und Kommunikation
o Protokoll führen: Führen Sie ein detailliertes Übergabeprotokoll inklusive aller Vereinbarungen und Gespräche – halten Sie darin auch bereits bestehende Mängel fest. Alle Beteiligten sollten dieses Protokoll unterschreiben. Nutzen Sie dafür gern den vorbereiteten Übergabeprotokoll-Bogen des DMB.
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13.09.2024