Hinter der großen Mietendemo am 11. September um 13 Uhr am Alex steht ein breites Bündnis aus Initiativen und Organisationen sowie Aktivistinnen und Aktivisten. Sie alle arbeiten auf Augenhöhe zusammen.
Am 11. September 2021 um 13 Uhr ist es so weit, dann startet die große Mietendemo am Alexanderplatz. Mieter:inneninitiativen, stadtpolitische Gruppen, Gewerkschaften, Verbände und Vereine wie der BMV – wir alle gehen gemeinsam auf die Straße. In bundesweiter Solidarität mit Mieterinnen und Mietern in ganz Deutschland fordern wir von der zukünftigen Bundesregierung einen radikalen Kurswechsel in der Mieten- und Wohnungspolitik ein. Die Vorbereitungen laufen bereits und sind bei der Vielfalt der Beteiligten und auch bei der großen Zahl der Teilnehmer:innen eine Herausforderung.
„Wir arbeiten in einem großen Bündnis aus den verschiedensten Gruppen zusammen, das sehr vielfältig ist“, sagt Franziska Schulte vom BMV. Auf der einen Seite stehen große Organisationen wie die Gewerkschaften mit ihren Ressourcen und Personal, auf der anderen Seite Stadt- und Mieterinitiativen aus der Zivilgesellschaft, die sich freiwillig und ehrenamtlich engagieren. „Hier ist basisdemokratische Zusammenarbeit gefordert und unbedingt auch erwünscht. Denn ohne die große Mobilisierungskraft zivilgesellschaftlicher Gruppen können wir es nicht schaffen.“ Das Ziel ist es schließlich, 40.000 bis 50.000 Menschen zu mobilisieren, um die Forderungen der Mieterinnen und Mieter an die zukünftige Bundesregierung ganz klarzumachen: Wohnen für alle! Gemeinsam gegen hohe Mieten und Verdrängung.
„Im wöchentlichen Plenum diskutieren wir auf Augenhöhe“
Die Initiatoren der großen Mietendemo sind das Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn, die Initiative Deutsche Wohnen & Co enteignen sowie die Kampagne Mietenstopp, ein zivilgesellschaftliches, überparteiliches Bündnis, das sich für einen bundesweiten Mietenstopp einsetzt. Sie alle legen ihre Kapazitäten und Ressourcen zusammen. Gemeinsam verfügen sie seitens der Organisationen über die nötigen finanziellen Mittel und Dank der vielen Aktiven und Freiwilligen in den Initiativen auch über eine größere Personal- und Mobilisierungskraft.
So eine große Demonstration kostet viel Geld – angefangen von den Lautsprecherwagen für die Auftaktveranstaltung am Alexanderplatz über die Ausstattung und Schulung der Ordnerinnen und Ordner bis zur Bühne und Technik für die zweistündige Abschlusskundgebung auf der Straße des 17. Juni mit Redebeiträgen und Kulturprogramm. Bündnispartner und Finanzgeber der großen #Mietendemo21 ist die Kampagne Mietenstopp, an der neben dem Berliner Mieterverein auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Deutsche Mieterbund (DMB) sowie der Paritätische Gesamtverband und die Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe (BAGW) beteiligt sind. Darüber hinaus gibt es mehr als 125 weitere Organisationen, die diese Kampagne für einen bundesweiten Mietenstopp unterstützen. Das Mietenwahnsinn Bündnis Berlin mit seinen zahlreichen Mieter:innen-Initiativen, stadtpolitischen Gruppen und Hausgemeinschaften und der BMV haben die Demo in Berlin gemeinsam angemeldet.
Alle Entscheidungen für die gemeinsame große Mietendemo werden jedoch basisdemokratisch im Plenum getroffen, in dem sich wöchentlich etwa 20 bis 30 Vertreterinnen und Vertreter aller beteiligter Gruppen (derzeit virtuell) treffen. „Das Plenum hat den Hut auf“, das ist Franziska wichtig. „Wir erarbeiten die Pläne und Konzepte gemeinschaftlich, sodass alle Beteiligten die Entscheidung mittragen können“, sagt sie. „Im Plenum diskutieren wir auf Augenhöhe. Uns ist es sehr wichtig, dass Aktivistinnen und Aktivisten, die ehrenamtlich arbeiten, gleichberechtigt sind mit den großen Organisationen. Schließlich sind auch sie es, die uns immer wieder antreiben, unsere wohnungspolitischen Positionen zu bestimmen und ihnen Gehör zu verschaffen.“
Auch die Mitglieder engagieren sich
Bei uns im Berliner Mieterverein, dem mitgliederstärksten Mieterverein Europas, sind nicht nur die Kolleginnen und Kollegen aktiv in die Vorbereitung eingebunden, sondern auch unsere ehrenamtlichen Funktionsträger:innen, die Delegierten und unsere Bezirksgruppen. Sie alle sind aufgerufen, Flyer zu verteilen, Plakate zu kleben und für die Demo Teilnehmer:innen in ihren Kiezen und Nachbarschaften zu mobilisieren. Der BMV bedruckt T-Shirts, Buttons und Banner, damit alle im BMV-Block auf der Demo gemeinsam auftreten können.
„Wir sind alle schon ganz gut eingespielt, denn gemeinsam mit dem Mietenwahnsinn Bündnis Berlin haben wir schon einige Demonstrationen organisiert, leider hat uns Corona zuletzt daran gehindert“, erklärt Franziska. „Klar ist aber, dass die Demo im Vorfeld der Bundestagswahl und der Berliner Abgeordnetenhauswahl eine herausragende Bedeutung hat. Wir freuen uns, dass sich uns so viele zivilgesellschaftliche Gruppen anschließen. Die Politiker:innen müssen sich auf eine heiße Phase vor den Wahlen einstellen.“ Die Mobilisierung beginnt jetzt.
Wir rufen alle unsere Mitglieder auf, am 11. September 2021 um 13 Uhr zum gemeinsamen BMV-Treffpunkt am Alexanderplatz – vor dem Café Einstein nahe Otto-Braun-Straße – zu kommen!
WOHNEN FÜR ALLE.
Gemeinsam gegen hohe Mieten und Verdrängung. Berliner Mieter:innen Vereint!
Weitere Infos und Materialien
http://mietendemo.org/
18.08.2021