Pressemitteilung 12/25
„Die durchschnittliche Bestandsmiete von 6,85 Euro pro Quadratmeter darf nicht über die besorgniserregende Dynamik in der Mietentwicklung hinwegtäuschen“, kommentiert Wibke Werner, Geschäftsführerin des Berliner Mietervereins den heute veröffentlichten BBU-Marktmonitor. Allein die Bestandsmieten sind um 3,9 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, die Wiedervermietungsmieten sind um 7 Prozent, im Neubau sogar um 15,6 Prozent gestiegen. Etwa 100.000 Mieterhöhungen, die 2024 von den LWU angekündigt wurden, sind in diesem BBU Marktmonitor noch nicht abgebildet. Zudem wirken die Mieten der landeseigenen Wohnungsunternehmen und Genossenschaften dämpfend, d.h. die Dynamik der Mietentwicklung bei privatwirtschaftlichen Wohnungsunternehmen – wie etwa beim BBU-Mitglied Vonovia – dürfte nochmal deutlich höher liegen. „Die landeseigenen Wohnungsunternehmen sind eine der letzten Garanten für eine bezahlbare Wohnraumversorgung“, erklärt Wibke Werner, „sie dürfen aus dieser Verantwortung nicht entlassen werden, indem die Vorgaben aus der Kooperationsvereinbarung mit dem Senat immer weiter aufgeweicht und die Mieterhöhungspotenziale eröffnet werden“.
Die Entwicklungen führen zu einem klaffenden Abstand zwischen Bestandsmieten und Angebotsmieten. Der Wohnungswechsel wird zum Kostentreiber und verengt die Handlungsspielräume vieler Berliner:innen bei der Wohnungssuche.
Eine Steigerung der Neubaumieten von 15 % innerhalb eines Jahres allein bei den BBU-Mitgliedsunternehmen verdeutlicht, dass die Mieten im Neubau für einen Großteil der Berli-ner:innen schlichtweg nicht zu stemmen sind und damit nicht spürbar zur Entlastung des Wohnungsmarktes beitragen können.
Es muss nachgesteuert werden bei den Rahmenbedingungen im Neubau. Die Absenkung der Neubaustandards, die Entschlackung der Bauvorschriften und die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren genügen nicht. Zuvorderst muss sichergestellt werden, dass der tatsächliche Bedarf der Berliner:innen bei allen Neubauprojekten berücksichtigt wird und dort auch dauerhaft günstige Mietwohnungen entstehen.
Berlin, 26. Februar 2025
27.02.2025