Millionen Mieter zahlen mehr Miete und Betriebskosten als nötig, denn im Mietvertrag steht oftmals eine größere Wohnfläche als tatsächlich vorhanden. Das haben Kontrollen von Deutschem Mieterbund (DMB) und „Dekra Real Estate“ (DRE) ergeben.
Bei einer Untersuchung im Auftrag von Immobilienbesitzern und potenziellen Käufern hat die Dekra Real Estate unter anderem die Wohnflächen kontrolliert. „Dabei hat sich gezeigt, dass die Flächenangaben häufig nicht mit der Realität übereinstimmten“, so DRE-Geschäftsführer Rainer Kunterding. In mehr als 80 Prozent der Fälle hätte die Wohn- oder Bürofläche nicht den Angaben in den Mietverträgen entsprochen.
Das bestätigt auch der Deutsche Mieterbund: „Wir haben bereits bei eigenen Prüfungen festgestellt, dass die tatsächlichen Wohngröße häufig unter den Angaben im Mietvertrag liegen“, so DMB-Sprecher Ulrich Ropertz. Viele Mieter hätten also jahrelang zu hohe Mieten gezahlt, der Schaden ginge in die Milliarden.
Liegt die tatsächliche Wohnungsgröße mehr als zehn Prozent unter der im Mietvertrag angegebenen Fläche, darf die Miete gemindert werden. Betroffene Mieter können außerdem die Rückzahlung der zu viel gezahlten Beträge einfordern – so drei Grundsatzurteile des Bundesgerichtshofs (BGH VIII ZR 295/03; VIII ZR 133/03 und VIII ZR 44/03).
Der Grund für die Fehlberechnungen, so die Dekra-Studie, liege sowohl in baulichen Veränderungen als auch in Änderungen bei der Berechnungsmethode.
Kristina Simons
MieterMagazin 1+2/07
Mit einem Lasermessgerät lässt sich die Wohnfläche exakt messen
Foto: Christian Muhrbeck
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06.05.2018