Seine Bauten kennt jeder, der in Berlin U-Bahn fährt: Deutsche Oper, Wittenbergplatz, Alexanderplatz – 70 Bahnhöfe hat der schwedische Architekt Alfred Grenander entworfen. Aber kaum ein Fahrgast kennt den Namen Grenander.
Das Technik-Museum befördert ihn mit der kleinen, aber feinen Ausstellung „Berlin über und unter der Erde“ bis Ende April 2007 ins Licht der Öffentlichkeit. War Grenander zunächst Villenarchitekt und Möbeldesigner, so baute er von 1900 bis 1930 für die Hoch- und Untergrundbahn die Bahnhöfe: zwischen Ruhleben und Friedrichsfelde, Krumme Lanke und Pankow. Schon vor den Bauhaus-Architekten entwickelte er eine Verbindung von Funktion und Gestaltung. Er dekorierte die Stahlstützen der ersten Hochbahntrasse, entwarf Kassenhäuschen und Eingangsportale. Innenräume gestaltete er mit Keramikfliesen in Pastelltönen – Orte zum Wohlfühlen, mit Bedacht beleuchtet. Am Bahnhof Alexanderplatz, seinem späten Meisterwerk, entstanden erste Ladenpassagen für die eiligen Fahrgäste. Farbe und Licht sind in den späten Bahnhöfen die wichtigen und einzigen Elemente der Gestaltung. Im Rahmen der Ausstellung werden Stadtführungen und Filmreihen angeboten.
Clara Luckmann
MieterMagazin 1+2/07
Der von Grenander gestaltete U-Bahnhof Klosterstraße
Foto: Deutsches Technikmuseum
„Berlin über und unter der Erde“,
bis 29. April 2007,
Deutsches Technikmuseum,
Trebbiner Straße 9, Berlin-Kreuzberg,
Dienstag bis Freitag 9 bis 17.30 Uhr,
Samstag und Sonntag 10 bis 18 Uhr.
www.dtmb.de
18.07.2013