Anhand von Mietspiegeln gibt das Hamburger Forschungsinstitut F+B regelmäßig Daten zur Mietenentwicklung in Deutschland heraus. Der Trend zeigt bundesweit nach oben. Im Osten Deutschlands sind die Mieten nach wie vor günstiger. Die teuersten Mieten zahlt man in München.
Im Schnitt seien die Mieten für die der Untersuchung zugrunde gelegte 65 Quadratmeter große Wohnung mit mittlerer Ausstattung, normalem Instandhaltungsgrad und in mittlerer Lage im letzten Jahr um 1,6 Prozent gestiegen, ermittelten die Hamburger Forscher. Die Miete liegt bundesweit für diesen Wohnungstyp bei nunmehr 5,81 Euro pro Quadratmeter im Monat nettokalt. Allerdings fallen die Steigerungen in den Regionen unterschiedlich aus. In Bayern und Baden-Württemberg wurde bei einem höheren Ausgangsmietniveau eine Steigerung von 1,9 Prozent im Schnitt ermittelt. Der durchschnittliche Mietpreis beträgt dort nun 6,97 Euro netto kalt. Auch in der Mitte und im Norden Deutschlands einschließlich des Westteils von Berlin stieg die Miete überproportional. In den Gebieten mit den niedrigsten Durchschnittsmieten – Ostdeutschland und Nordrhein-Westfalen – fiel der Mietanstieg mit 0,6 Prozent beziehungsweise 0,5 Prozent am geringsten aus. Im Osten einschließlich Ost-Berlin werden jetzt im Schnitt 5,17 Euro pro Quadratmeter nettokalt im Monat bezahlt, in Nordrhein-Westfalen 5,52 Euro. Der Anstieg fällt zudem nach Baualter unterschiedlich aus.
Das Forschungsinstitut F+B wertet nach eigenen Aussagen alle bundesweit veröffentlichten Mietspiegel aus. 495 Gemeinden und Städte verfügen über Mietspiegel. Ob ein Mietspiegel Anwendung findet, hängt deutlich von der Größe der Gemeinde ab. In den Großstädten mit über 100.000 Einwohnern ist in über 85 Prozent der Fälle ein Mietspiegel vorhanden. Von den 13 bundesdeutschen Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern haben nur Bremen und Hannover keinen Mietspiegel.
Anhand der Mietspiegelauswertung hat F+B eine Indexrangskala für die untersuchten Städte und Gemeinden erstellt. Der Index wird weiter angeführt von der Stadt München. Die Musterwohnung ist dort um 54 Prozent teurer als der bundesdeutsche Durchschnitt. Zum Vergleich: Im Westteil Berlins ist diese Wohnung um vier Prozent, im Ostteil der Stadt sogar um elf Prozent billiger. Unter den 30 Städten mit den höchsten Mieten findet sich keine ostdeutsche Kommune. Rostock ist die teuerste Stadt der neuen Bundesländer mit Rang 42. Der Westteil Berlins belegt Rang 95, hinter Worms, aber vor Bochum. Den Ostteil findet man auf Rang 158 von 327 Rängen.
rw
MieterMagazin 1+2/08
Platz 42 deutschlandweit, Platz 1 im Osten: Rostock im Miethöhenvergleich
Foto: Paul Glaser
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12.07.2013