„Geht der Boom weiter?“, fragte Ludwig Burkardt, Vorstandsmitglied des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU), bei der Vorstellung des „Marktmonitor 2007“. Er kann zufrieden sein: Allein die Umsätze in Immobilien-Paketverkäufen stiegen 2006 im Vergleich zum Vorjahr um 249 Prozent.
Die Mieten stiegen dagegen moderat. Im Wohnungsbestand der Mitgliedsunternehmen des BBU in Berlin, in dem vorwiegend ehemals gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften organisiert sind, lag die durchschnittliche Nettokaltmiete im Jahr 2006 bei 4,75 Euro je Quadratmeter. Die Mieten stiegen gegenüber dem Vorjahr lediglich um durchschnittlich 1,6 Prozent – der amtliche Verbraucherpreisindex stieg dagegen um 1,7 Prozent. Altbauwohnungen der Baujahre 1919 bis 1949 wurden allerdings um 8,6 Prozent teurer, 1956 bis 1964 erbaute Wohnungen sogar um 9,9 Prozent. Mietpreisrückgänge gab es dagegen vor allem bei Neubauten der Jahrgänge ab 1973 – das sind die weniger nachgefragten Wohnhäuser in den Großsiedlungen. Neuvertragsabschlüsse lagen allerdings im Berichtszeitraum zum Teil bereits bei über zehn Euro je Quadratmeter. Nachgefragt werden jedoch derzeit vorwiegend die preiswerteren Mieten zwischen drei und sechs Euro. Interessanter Teilaspekt: Die Mieten in den Wohnungen der BBU-Unternehmen in den östlichen Bezirken sind im Schnitt 14 Cent höher als in den westlichen.
Bis 2012 rechnet der BBU mit einer Steigerung der Nachfrage nach Mietwohnungen in der Region um ein Prozent. Der höchste Nachfrageanstieg wird mit neun Prozent bei großen Wohnungen erwartet.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 1+2/08
09.04.2013