Rund 150 Mieter folgten Ende letzten Jahres der Einladung des Berliner Mietervereins zu mehreren Vorträgen in der Urania zum Thema Mieterhöhungen.
Berlins Mieter zahlen Tausende Euro zu viel Miete, weil sie ungeprüft oder vorschnell die Forderungen der Vermieter bei Mieterhöhungen erfüllen. Mit dem neuen Mietspiegel 2007 wurden in den letzten Monaten wieder viele Mieter mit Erhöhungsforderungen ihrer Vermieter konfrontiert. Frank Maciejewski, Leiter der Abteilung Archiv und Dokumentation beim Berliner Mieterverein (BMV), wies in seinem Vortrag die ratsuchenden Mieter umfassend in die Grundzüge des Mietpreisrechts für freifinanzierte Wohnungen ein und gab für die Anwendung des Mietspiegels 2007 nützliche Hilfestellungen.
Erheblichen Mietpreisauftrieb gibt es jedoch nicht nur durch die „normalen“ Mieterhöhungen. Auch Mietsteigerungen nach Modernisierung oder energiesparenden Maßnahmen treffen die Mieter vielfach hart, ohne dass eine entsprechende Verbesserung immer spürbar ist. Tipps zur Überprüfung dieser Mietsteigerungen erhielten die anwesenden Mieter von Michael Roggenbrodt, Rechtsanwalt und Geschäftsführer beim Berliner Mieterverein.
Durch sinkende Subventionen erhöhen sich die Mieten in Sozialwohnungen alljährlich. Der Senat versucht durch Kappungsgrenzen in bestimmten Wohnlagen die Auswirkungen dieser Steigerungen abzufedern. Doch Mietsteigerungen wegen des Abbaus der Subventionen sind nicht die einzige Mieterhöhungsmöglichkeit. Thomas Fischer-Lück, Rechtsberater beim BMV, führte in das recht komplizierte Kostenmietrecht für Sozialwohnungen ein.
Nach vier Stunden umfangreicher Informationen waren die Ratsuchenden gut gewappnet gegen unberechtigte Vermieterforderungen. Der in Zusammenarbeit mit der Urania veranstaltete Mieterratschlag wird im Herbst 2008 erneut stattfinden.
rw
MieterMagazin 1+2/08
Drei Vortragsthemen, drei Spezialisten: Die BMV-Referenten Maciejewski, Roggenbrodt und Fischer-Lück
Foto: Christian Muhrbeck
09.04.2013