Betr.: Keine Sensibilität für Lärm im MieterMagazin?
Feine Abfälligkeit
Lese gerade im MieterMagazin-Heft 7+8/10 die Meldung „Bei Trittschall Schuhe aus?“. Es sei – so das Urteil – „zumutbar, derartige Schuhe an der Wohnungstür auszuziehen“. Warum steht in der Überschrift dann dieses fragwürdige Fragezeichen?
Im selben Heft behauptet auf Seite 13 Ihre Autorin: „Wer sich andererseits permanent beim Nachbarn über Lärm beschwert, nervt mindestens genauso.“ In diesem Falle nervt der Beitrag durch mangelndes Nachdenken: Lärm ist ein Missstand, der im Interesse aller Anlieger abgestellt werden muss. Es bedarf meist einer gehörigen Portion Energie und Mut, sich an die Verursacher zu wenden, besonders, wenn die zu der groben, generell rücksichtslosen Sorte gehören. Abgesehen mal von vergeudeter Zeit und mangelnder Lebensqualität der „lärmgenervten“ Nachbarn.
Uns sind schon öfter Tendenzen im MieterMagazin aufgefallen, sich mit mehr oder weniger feiner Abfälligkeit über Menschen zu äußern, die die Aktivitäten ihrer Nachbarn/Mitmenschen als deutlich grenzüberschreitend erfahren (vom Grillen, über kreischende Kinder bis zu lauten Straßenlokalen), wofür ich einen Mangel an Erfahrung verantwortlich mache.
S. Sedona, per E-Mail
Eine Tendenz, Lärm zu bagatellisieren, gibt es im MieterMagazin ganz sicher nicht – wir berichten regelmäßig, wie man gegen Lärm und seine Verursacher vorgehen kann. Gleichwohl werben wir auch um Verständnis und Toleranz für Lärmbelästigungen, wie sie in einer Großstadt und im Zusammenleben unter Nachbarn nicht immer vermeidbar sind. Der von spielenden Kindern ausgehende Lärm ist ein solches Beispiel: Hier treffen der Spiel- und Bewegungsdrang der einen auf das berechtigte Ruhebedürfnis der anderen. Es ist unser Anliegen, in einem solchen Fall beide Seiten zu beleuchten.
„Feine Abfälligkeit” ist dem MieterMagazin in jedem Falle fremd.
Die Redaktion
Betr.: MieterMagazin 11/10, Seite 24,
Kristina Simons: „Fernwärme – Kein ökologischer Selbstläufer“
Ein Unding
Wir sind am Fernwärmenetz (KWK-Technologie) für Heizung und Warmwasser angeschlossen. Lieferant ist Vattenfall. Von diesem Konzern bekommen wir auch Strom. Er erhebt für jede Kilowattstunde eine Umlage und beruft sich auf ein entsprechendes Gesetz. Ist das nicht ein Unding? Der Energie-Gigant erzeugt mittels Kraft-Wärme-Kopplung günstig Elektroenergie und Wärme und darf außerdem für Strom noch einen Zuschlag kassieren. Wo leben wir denn? Ach ja, im real existierenden Kapitalismus. Mit welcher Begründung ist den Energie-Multis dieses Gesetz genehmigt worden? Hier wird doch mit der Wurst nach der Speckseite geworfen.
J. Ortmann, 10243 Berlin
Betr: MieterMagazin 12/10, Seite 20:
„Weißbuch Innenstadt – Wo das Herz schlägt …“
Fußgängerzonen nicht verteufeln
Die Verteufelung von Fußgängerzonen ist absurd. Wir brauchen nicht nur mehr Fußgängerzonen, sondern Grünschneisen durch die ganze Stadt. Am besten jede zweite parallele Autostraße begrünen und dort Fuß- und Radwege anlegen, damit wir endlich frei von Unfallgefahren, Lärm und Abgasen durch die Stadt kommen, dass unsere Kinder aus dem Haus rennen und dort spielen können, ohne überfahren zu werden, dass Anwohner gut schlafen können, dass Stadtfläche endlich für Menschen genutzt wird und nicht für Autos.
Der angesprochene Ausbau der Elektromobilität ist zu begrüßen, aber bitte in Form von Straßenbahnen und nicht von Autos. Warum sollte ausgerechnet der mörderische Autoverkehr eine Straße lebendiger machen? Die Betonwüsten der 70er Jahre sind doch kein Argument gegen Fußgängerzonen, sondern gegen falsche Stadtplanung.
K. Büchner, per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 10/2010, Seite 4, Leserbrief:
„Mehr als 1000 Kilowattstunden muss nicht sein“
Weniger geht beim besten Willen nicht
Ich lebe allein, gehe äußerst sparsam mit Strom um und hatte im letzten Jahr einen Verbrauch von 1096 Kilowattstunden (kWh), für die ich an Lichtblick 339,99 Euro gezahlt habe. Weniger Verbrauch ist beim besten Willen nicht drin, es sei denn, jemand ermöglicht es mir, meinen alten Kühl- und Tiefkühlschrank, der sehr viel Strom frisst, durch einen neuen zu ersetzen.
K. Heller-Engel, per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 10/10, Seite 22, Bettina Karl:
„Wo berühmte Berliner einst wohnten – Pinselheinrichs Aufstieg“
Doch der dritte Stock?
Vielleicht hatte das Ehepaar Herker nicht unrecht, als es behauptete, dass Familie Zille den dritten Stock bewohnt habe: „Meine erste eigene Wohnung war im Osten Berlins im Keller, nun sitze ich im Berliner Westen, vier Treppen hoch“. Rechnet man vom Keller an, so sind es bis zur dritten Etage vier Treppen. Ich bin seit Jahren Mitglied und freue mich immer bei der Lektüre Ihres Magazins.
M. Mielke, per E-Mail
MieterMagazin 1+2/11
03.04.2013