Im Januar hat die einheitliche Wertstofftonne die „Orange Box“ der Berliner Stadtreinigung (BSR) und die „Gelbe Tonne“ des privaten Abfallentsorgers ALBA abgelöst. Die Gelben Säcke werden zu Wertstoffsäcken. Die anderen Tonnen bleiben unverändert. Der jahrelange Streit, wer welche Abfälle in der Stadt entsorgen und verwerten darf, ist damit beigelegt.
Auf den ersten Blick ändert sich nichts: Die gelben und orangefarbenen Abfallbehälter von BSR und ALBA bleiben stehen und sind wie bisher kostenfrei. Neu ist lediglich die Aufschrift „Wertstoffe“. In diese Wertstofftonnen können jetzt außer Verpackungen – zum Beispiel Joghurtbecher, pfandfreie Kunststoffflaschen, Konservendosen und Getränkekartons mit oder ohne Grünen Punkt und Styroporschalen – auch andere Gegenstände aus Kunststoff, Metall und Verbundstoffen wie Schüsseln, Kochtöpfe und Pfannen, Spielzeug, Eimer, Blumentöpfe, Besteckteile sowie Schrauben vom Mieter entsorgt werden.
Bis zu 85 Prozent der Wertstoffe werden wiederverwertet – ein lukratives Geschäft, das den beiden Entsorgern und auch dem Land Berlin beträchtliche Gewinne beschert.
Der Nachteil der neuen Regelung: Elektrokleingeräte, Energiesparlampen, Batterien, Textilien, Datenträger und Altholz, die bisher zum Teil in der Gelben Tonne plus oder in der Orange Box entsorgt werden konnten, müssen jetzt auf einem der 15 Berliner Recyclinghöfe abgegeben werden.
Umweltschützer befürchten, dass diese Abfälle letztendlich wieder in der Hausmülltonne landen und damit dem Recycling entzogen werden – zum Nachteil auch der Mieter, denn diese Tonne müssen sie über ihre Nebenkosten bezahlen.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 1+2/13
So, wie das MieterMagazin sich die „neue“ Tonne wünscht, sieht sie leider nicht aus
Illustration: Peter Rink
Weitere Informationen:
www.wertstofftonne-berlin.de
Ein Informationsblatt von BSR und ALBA ist in Vorbereitung.
17.08.2013