Einen ungewöhnlichen Versicherungsschutz bietet die Alliance Global Assistance (AGA): Wird ein Winter lang und eisig, kann man sich für steigende Heizkosten entschädigen lassen. Aber ob es wirklich lohnt, die Prämie dafür zu zahlen, hängt vom Unsichersten ab, das es gibt: vom Wetter.
Versichern lässt sich so ziemlich alles – mittlerweile sogar der Winter, das heißt: die mit ihm verbundenen Heizkosten. Die „Allianz Kälteschutz“-Police der Alliance Global Assistance (AGA) verspricht eine Entschädigung für all jene Tage zwischen dem 1. November und dem 31. März, die ungewöhnlich kalt werden. Der Versicherer vergleicht dazu die täglich gemessenen Durchschnitts-Temperaturen einer wohnortnahen Wetterstation mit den lokalen Durchschnittswerten der zurückliegenden dreißig Jahre. Außerdem fließt auch die Energieeffizienzklasse des Hauses mit in die Berechnung ein: Je älter und schlechter isoliert ein Wohnhaus ist, umso höher die Entschädigung – umso höher ist allerdings auch die zu zahlende Versicherungsprämie. Bei einer 100 Quadratmeter großen Wohnung, Baujahr 1984 bis 2001, so errechnete die Stiftung Warentest, seien einmalig 110 Euro fällig. Die Auszahlung könne in dem Fall maximal 2200 Euro betragen. Der eigene Energieverbrauch spielt in der Rechnung keine Rolle.
„Eine Heizkostenversicherung ist wie eine Wette aufs Wetter“, gibt Rüdiger Strichau, Berater bei der Verbraucherzentrale Berlin, zu bedenken. Sie mag bei langen ungewöhnlich kalten Perioden lohnen, aber gerade die letzten eisigen Winter haben auch die Vergleichswerte gesenkt, die für die Versicherung maßgeblich sind. „Wir raten, nur existenzielle Risiken zu versichern“, so der Verbraucherberater. „Eine Heizkostenversicherung gehört ganz sicher nicht dazu.“
Rosemarie Mieder
MieterMagazin 1+2/14
Heizkostenversicherung: Wer das Wetter nimmt wie es kommt, fährt vermutlich am besten
Foto: Udo Hildenstab
26.02.2014